Basel II führt zu einem besseren Risikomanagement bei Banken

KPMG begrüßt den neuen Basler Akkord („Basel II“), der für ein besseres Risikomanagement der Banken sorgen wird.

Für den Erfolg von ausschlaggebender Bedeutung wird allerdings sein, wie die einzelnen Regulierungsbehörden der teilnehmenden Länder die Empfehlungen interpretieren und durchsetzen werden.

„Es ist ein großer Erfolg, dass die Empfehlungen nach so langen und zahlreichen Debatten die Zustimmung der 13 Hauptländer erlangt haben und nun umgesetzt werden sollen“, so Jörg Hashagen, Global Basel Coordinator bei KPMG. „Das Ziel des Akkords, Kapital mit Risiko zu verknüpfen und fortschrittliche Ansätze im Risikomanagement mit einem allgemein niedrigeren Kapitalbedarf zu entlohnen, wurde im Wesentlichen erreicht.“

Dennoch liegen immer noch zahlreiche Punkte im nationalen Ermessen, so dass es fraglich ist, ob und inwieweit auf internationaler Ebene unter gleichen Voraussetzungen gearbeitet werden kann. Es ist deshalb wichtig, dass die jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden einen einheitlichen Ansatz für die Überprüfung der von den Banken entwickelten Risikomanagementsysteme anwenden – dies insbesondere, da viele Banken in unterschiedlichen Ländern operieren.

Der jetzt veröffentlichte Basler Akkord bestätigte die zuletzt vorgestellte zweistufige Umsetzung. Demnach müssen Banken, die im Rahmen der von Basel II zur Auswahl gestellten Ansätze für das Risikomanagement die fortgeschrittensten wählen wollen, eine zweijährige Parallelphase für 2006 und 2007 beachten. Alle anderen müssen nur eine einjährige Parallelphase in 2006 beachten und ab 1. Januar 2007 die neuen Richtlinien anwenden.

Da viele Banken planen, unterschiedliche Ansätze zum Umsetzungsdatum zu kombinieren und einige der „fortgeschritteneren“ Banken die einfacheren Ansätze als Ausweichmöglichkeit (Fallback) in Betracht ziehen, ist jedoch die Praktikabilität dieses Umsetzungszeitplans zu hinterfragen.

„Die Auswirkungen von Basel auf Systeme und Daten sind enorm, und um international gleiche Voraussetzungen zu schaffen, ist ein erheblicher Arbeitsaufwand erforderlich“, so Hashagen weiter. „Auch wenn eine Umsetzung der neuen Richtlinien nicht vor 2007/08 zum Tragen kommt, brauchen Banken angepasste Risikomanagementsysteme bereits für eine entsprechende Zeit im Vorfeld. Einfach gesagt: Der endgültige Abschluss des Basler Akkords bedeutet den Übergang von der Theorie zur Praxis. Keine Bank kommt jetzt noch daran vorbei.“

Media Contact

Marita Reuter KPMG

Weitere Informationen:

http://www.kpmg.de

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