Markt für Unterhaltungssoftware wächst im Jahr 2003 um 8,1%

Trotz der im Kalenderjahr 2003 schwachen Konjunktur konnten die Anbieter von Unterhaltungssoftware ein Wachstum des Gesamtmarktes um 8,1 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Wie der Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland e.V. unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg mitteilt, betrug das Marktvolumen im letzten Jahr insgesamt EUR 1,13 Mrd. Von diesem Volumen erfasst sind die Produktbereiche der Entertainmentsoftware für Computer und Konsolen sowie Info- und Edutainment. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 52,6 Mio. Stück Software abgesetzt.

Eindeutiger Gewinner ist die Konsolensoftware, die mit 20,4% im Bereich der Stückzahlen und 19,1% beim Wert weit überdurchschnittliche Umsatzzuwächse verzeichnen konnte und insgesamt 16 Mio. Stück im Verkaufswert von EUR 564,3 Mio. an die Userin und den User brachte.

Damit liegt der Absatz für Konsolensoftware in Deutschland erstmals wesentlich vor dem der Spielesoftware für den PC. Hier waren nur unterdurchschnittliche Zuwächse zu verzeichnen (2,9 % bei der Anzahl der verkauften Produkte und 1,6% beim Wert) – das Marktvolumen erreichte 25,8 Mio. Einheiten und einen Wert von EUR 412,7 Mio.

Im Bereich der Info- und Edutainmentsoftware setzte sich der Trend der Vorjahre weiter fort – dieser Marktbereich schrumpft kontinuierlich und lag bei der Anzahl der abgesetzten Produkte um 7,1% und beim Umsatz um 7,2% unter den Werten des Vorjahres. Das Volumen dieses Marktbereiches von 10,7 Mio. Einheiten konnte insgesamt einen Umsatzwert von EUR 156,4 Mio. erzielen.

Am begehrtesten mit EUR 267,4 Mio. waren die Spiele für SONY’s PlayStation 2 gefolgt von Software für den Gameboy Advance (EUR 82,3 Mio.) und den Gamecube (EUR 67,3 Mio.) beide aus dem Hause Nintendo, der Xbox von Microsoft (EUR 66,8 Mio.) sowie der PSone (EUR 59,6 Mio.) ebenfalls von SONY.

„In einem gesamtwirtschaftlich negativen Umfeld Zuwachsraten dieser Größenordnung zu erzielen ist schon außergewöhnlich“, kommentiert Ronald Schäfer, Hauptgeschäftsführer des VUD die Entwicklung und fügt hinzu: „entspricht indes den Erwartungen unseres Verbandes. Das Jahr 2002 hat im Zeichen der Neueinführung der sog. Next-Generation-Konsolen gestanden und ein großer Teil der zur Verfügung stehenden Kaufkraft ist in den Erwerb von Hardware geflossen. Eine verstärkte Nachfrage nach Software zur Nutzung auf eben dieser Hardware war daher im Jahre 2003 die nahezu zwangsläufige Folge. Bezieht man die Umsätze mit Konsolenhardware und -Zubehör mit in die Betrachtung ein, wurden im Jahre 2003 mehr als EUR 1,5 Mrd. und damit 1,4 % mehr als im Vorjahr für die Produkte unserer Industrie ausgegeben.“

„Der internationale Trend, dass die Marktbedeutung der Konsolensoftware die der Spielesoftware für den PC übertrifft, hat sich nunmehr auch in Deutschland durchgesetzt“, ergänzt sein Kollege Hermann Achilles, „eine Folge des von den internationalen Märkten beeinflussten Produktangebotes. Unter Einschluss der Hardwareumsätze für PC’s und Zubehör haben die privaten Haushalte im Jahr 2003 nahezu EUR 5 Mrd. für interactive Homeentertainment“ aufgewandt.“

Im abgelaufenen Kalenderjahr konnte der Medienbereich Unterhaltungssoftware seinen Anteil an den Gesamtaufwendungen der deutschen Verbraucher für den Medienkonsum auf 11,6 % (Vorjahr: 10,5%) weiter ausdehnen.

„Nach wie vor entstehen der Industrie große Umsatzeinbußen durch das Anfertigen von Kopien ihrer Produkte“, weißt Achilles auf die Problematik der privaten Raubkopie hin. „Berücksichtigt man, dass im gleichen Zeitraum etwa 54 Mio. Stück Leermedien (CD-R und CD-RW) mit Computer- und Videospielen bespielt wurden, kommt auf jedes legal in Deutschland verkaufte Produkt eine – in aller Regel illegale – Kopie. Dadurch wird für den Erwerb von Raubkopien Kaufkraft in einer geschätzten Gesamthöhe von etwa EUR 300 – 350 Mio. abgeschöpft. Das vorhandene Marktpotential für die Produkte unserer Industrie liegt folglich mehr als 30% über dem tatsächlich realisierten Umsatzvolumen.“

Media Contact

Hermann Achilles VUD e.V.

Weitere Informationen:

http://www.vud.de

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