Commerzbank-Börsenbericht: Zinsdiskussion verunsichert Aktienmärkte

Zahlreiche neue Unternehmensdaten, vor allem aber die Äußerungen des amerikanischen Notenbankpräsidenten prägten in dieser Woche das Geschehen an den internationalen Aktienmärkten. Zunächst sorgte Alan Greenspan mit seiner Bemerkung für Unruhe, dass im Zuge einer robusten Entwicklung der US-Wirtschaft schon bald mit einer Zinsanhebung zu rechnen sei. Später relativierte er seine Äußerungen, worauf sich sowohl Anleihen- als auch Aktienkurse erholten. Unter den Unternehmen, die ihre Quartalsergebnisse vorlegten, glänzte der Handyhersteller Motorola mit exzellenten Zahlen. Der Automobilkonzern Ford verbuchte das beste Quartalsergebnis der vergangenen Jahre und erhöhte, wie zuvor General Motors, seine Gewinnprognose für 2004. Der deutsche Markt profitierte zum Wochenausklang von der Mitteilung DaimlerChryslers, die weitere finanzielle Unterstützung der japanischen Tochter Mitsubishi Motors einzustellen. Diese Meldung zog den DAX wieder über 4.100 Punkte.

Alles in allem sorgte aber die bisher über Erwarten gut verlaufene Berichtssaison an den Börsen nur für geringe Impulse. Dennoch bleibt das Umfeld günstig: Nach vorübergehend enttäuschenden Konjunkturmeldungen deuten die jüngsten Daten – auch in der Einschätzung von Greenspan – auf eine anhaltende Erholung der US- Wirtschaft hin. Insbesondere wegen der starken Auslandsnachfrage wird sich nach Ansicht der Volkswirte der Commerzbank auch die deutsche Wirtschaft weiter beleben. Und an der Zinsfront wird es in den nächsten Monaten noch ruhig bleiben. Privatanleger sollten deshalb Schwächephasen zum Einstieg in Qualitätsaktien nutzen.

An den Rentenmärkten bestimmte bis vor kurzem noch die Diskussion um mögliche Zinssenkungen der Notenbanken die Tendenz. Jetzt geht plötzlich wieder die Angst vor einer bevorstehenden Zinserhöhung um. Entsprechend haben die Renditen festverzinslicher Papiere in den USA wie auch in Europa in letzter Zeit spürbar angezogen. Auch in den nächsten Wochen werden die Spekulationen über Zeitpunkt und Umfang einer Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten die Rentenmärkte stark beeinflussen. Im weiteren Jahresverlauf rechnen die Commerzbank- Volkswirte deshalb mit einem Anstieg der Renditen 10-jähriger Bundesanleihen bis auf 4,75%. Privatanleger sollten wegen der Kursrisiken Papiere mit kürzeren Laufzeiten oder variabel verzinsliche Anlagen bevorzugen.

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