Aktienmarkt: Konjunkturelles Erholungsszenario robust

Überraschend positive US-Konjunkturdaten insbesondere zum Arbeitsmarkt führten in den letzten Wochen zu einer deutlichen Klimaverbesserung an den internationalen Börsen, nachdem noch im März das wieder gestiegene geopolitische Risiko für eine deutliche Kurskorrektur gesorgt hatte und speziell der deutsche Aktienmarkt im Zuge einer skeptischeren Kommentierung der konjunkturellen Perspektiven in Deutschland überproportional belastet war. Jüngsten Daten zufolge hat das Szenario einer nachhaltigen Konjunkturerholung in den USA weiter an Robustheit gewonnen, was auch dem DAX wieder zum Sprung über die 4000-Punkte-Marke verhalf. Insbesondere exportorientierte Titel konnten von einem Stimmungsumschwung zugunsten des US-Dollars profitieren.

Aktuell haben die Aktienmärkte allerdings bereits wieder etwas an Momentum eingebüßt. Die starken Fundamentalwerte wecken Befürchtungen, dass eine Leitzinserhöhung seitens der US-Notenbank näher rückt. Auch die leicht anziehenden Inflationsraten deuten in diese Richtung. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass sich die Leitzinsen derzeit auf historischen Tiefstständen befinden und eine Anhebung somit zunächst nur eine Normalisierung im Verhältnis zu den nach wie vor hohen gesamtwirtschaftlichen Wachstumserwartungen bedeuten würde.

Neben den konjunkturellen Rahmendaten (und den unkalkulierbaren Terrorrisiken) dürfte die weitere Kursentwicklung vor allem von der US-Berichtssaison zum ersten Quartal geprägt werden. Der Auftakt hierzu war durchaus viel versprechend. Von den 90 Unternehmen des S&P 500, die bereits ihre Ergebnisse vorgelegt haben, übertrafen etwa drei Viertel Erwartungen. Auch im weiteren Verlauf sollten die positiven Überraschungen überwiegen, so dass insgesamt sogar ein höheres Gewinnwachstum als das aktuell geschätzte von 17,2 Prozent für den S&P 500 erreichbar erscheint, was entsprechend positive Implikationen auf die Aktienkurse haben sollte. In den folgenden Quartalen dürften die Ertragszuwächse aufgrund einer höheren Vergleichsbasis zwar etwas geringer ausfallen, doch ist der Trend in absoluten Zahlen gemessen weiterhin deutlich aufwärts gerichtet.

Auch wenn es der konjunkturellen Entwicklung in Euroland und speziell in Deutschland im Vergleich zu den USA derzeit noch deutlich an Dynamik fehlt, so stellen sich die Aussichten für die Unternehmensgewinne hierzulande ähnlich positiv dar. Mit Blick auf die erwarteten Gewinnsteigerungen auf Einzeltitelebene gehen wir davon aus, dass auf Sicht vorrangig Unternehmen mit zyklischem Gewinnhebel im Fokus stehen werden. Damit empfehlen sich unter Anlagegesichtspunkten weiterhin in erster Linie Sektoren wie Industrie, Transport & Logistik sowie Technologie.

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Stefan Steib LRP

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