Konjunktur – Nur ein laues Lüftchen

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist derzeit von einem gedämpften Optimismus geprägt. Von einer durchgreifenden Erholung, die auch dem Arbeitsmarkt auf die Beine hilft, kann aber keine Rede sein. Dies ist das Ergebnis der Befragung von 1.133 Unternehmen in West- und Ostdeutschland durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Danach produzieren 36 Prozent der westdeutschen Betriebe derzeit mehr als im vorigen Frühling; nur in 22 Prozent der Firmen laufen die Maschinen auf niedrigeren Touren. In den neuen Ländern berichten dagegen nur knapp 33 Prozent der Unternehmen von einem höheren Output als vor zwölf Monaten, während 30 Prozent ein Minus melden.

Auch auf den weiteren Jahresverlauf blickt die Wirtschaft mit gemischten Gefühlen. Immerhin erwarten deutschlandweit etwa 40 Prozent der Unternehmen eine Zunahme der Produktion, nur 26 Prozent (Ost) bzw. 18 Prozent (West) rechnen mit einer Abnahme. Diese Zuversicht beruht wesentlich auf dem Auslandsgeschäft, welches sich nach Meinung von 30 Prozent der Ost- und 39 Prozent der West-Firmen beleben dürfte. Dennoch werden die Erträge der Unternehmen 2004 eher weiter sinken, so dass die Mittel für neue Anlagen oder Bauten knapp bleiben. Folglich wollen nur 23 Prozent aller vom IW befragten Betriebe in diesem Jahr ihre Investitionen erhöhen, während 27 Prozent der Unternehmen im Westen und sogar 36 Prozent im Osten weitere Abstriche für unausweichlich halten. Damit fehlt der wirtschaftlichen Erholung ein tragfähiges Fundament im Inland. Unverändert trüb sind daher die Perspektiven für den Arbeitsmarkt. Mehr als jedes dritte Unternehmen rechnet für das Jahr 2004 mit einer rückläufigen Beschäftigung – lediglich gut jeder siebte Betrieb im Westen und gar nur jeder neunte im Osten will seinen Personalbestand aufstocken.

Media Contact

Dr. Michael Grömling Institut der deutsch. Wirtschaft

Weitere Informationen:

http://www.iwkoeln.de/

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