EU-Osterweiterung – Regionalförderung für 123 Millionen Menschen

Mit zehn Staaten und 75 Millionen Menschen steht die Europäische Union vor ihrer bisher größten Beitrittsrunde. Diese führt zu einem markanten West-Ost-Wohlstandsgefälle: Während die bisherigen 15 EU- Mitglieder im Jahr 2004 schätzungsweise ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 9.600 Milliarden Euro erwirtschaften, kommen die zehn neuen Länder nur auf knapp 450 Milliarden Euro. Dies hat entscheidende Folgen für die so genannte Kohäsionspolitik, die für eine bessere wirtschaftliche Balance innerhalb der EU sorgen soll.

Zu diesem Zweck will die EU-Kommission von 2007 bis 2013 insgesamt 336 Milliarden Euro ausgeben. Allein 80 Prozent davon entfallen auf die Förderung jener Regionen, deren Pro-Kopf-BIP weniger als 75 Prozent des EU-Durchschnitts beträgt. Da dieser Wert aber durch die Osterweiterung sinkt, würden nach letztem Datenstand von bisher 50 Gebieten in den alten Mitgliedstaaten 17 Regionen mit etwa 19 Millionen Einwohnern in Zukunft leer ausgehen, obwohl sich an ihrer Wirtschaftskraft pro Kopf de facto nichts geändert hat. Für die von dieser Verschiebung der Fördergrenze betroffenen Landstriche hat die EU-Kommission eine befristete und allmählich sinkende Unterstützung vorgeschlagen.

Auf der anderen Seite haben nach derzeitigem Stand in den zehn neuen EU-Ländern stattliche 36 von 41 Regionen gemäß dem 75- Prozent-Kriterium Anspruch auf Hilfen aus Brüssel. In diesen Gebieten leben 69 Millionen Menschen – und damit 92 Prozent der Bevölkerung aller Beitrittsstaaten. Insgesamt dürften demnach in der EU mit 25 Staaten 69 Regionen mit 123 Millionen Einwohnern Ansprüche auf die begehrten Fördermittel anmelden

Media Contact

ots

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer