Deutsche Biotechnologiebranche baut Spitzenplatz in Europa bei Firmengründungen weiter aus

Kurz bevor der Juckreiz kommt: Auf der Jagd nach dem "täglich Blut" setzt die Mücke zum Stich an.


Catenhusen: "Beschäftigtenzahlen im Biotechnologiesektor steigen signifikant"

Deutschland hat seinen Spitzenplatz bei der Anzahl der Unternehmen, deren Kerngeschäft die Biotechnologie ist, im Jahr 2000 weiter ausbauen können. Mit 332 von 1570 Firmen konnte der Abstand zu Großbritannien (281 Firmen) weiter vergrößert werden. Der Gesamtumsatz deutscher Biotechnologieunternehmen stieg um 52% auf 786 Mio EUR. Mit knapp 11.000 Beschäftigten arbeiteten 31% mehr Menschen im deutschen Biotechnologiesektor als im Vorjahr.

Ein weiterer Beleg für die ausgesprochen erfreuliche Entwicklung in Deutschland ist der Erwerb amerikanischer und britischer Biotechnologieunternehmen durch deutsche Firmen. Von der inzwischen verhaltenen Stimmung an den Börsen diesseits und jenseits des Atlantik ist die Biotechnologiebranche nicht so stark betroffen, wie der Technologie- oder der Telekom-Sektor.

Das geht aus den Ergebnissen des neuesten Europäischen Biotechnologie-Reports der Firma Ernst & Young hervor, der jetzt vorgestellt wurde. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Wolf-Michael Catenhusen, zeigte sich mit den Ergebnissen der Studie sehr zufrieden. In Deutschland sind 332 Unternehmen ansässig, deren Hauptzweck die Kommerzialisierung der Biotechnologie ist, das bedeutet eine Steigerung von 19%. Deutschland wies damit erneut die meisten Firmengründungen in Europa auf. Auch die Beschäftigtenzahlen stiegen überproportional an und bestätigen damit die Ergebnisse des Fachdialogs "Beschäftigungspotenziale im Bereich der Bio- und Gentechnologie" <ftp://ftp.bmbf.de/besch_im_bio-gentech.pdf>, der im vergangenen Jahr durch Catenhusen veröffentlicht wurde.

Dem Bericht zufolge wird das Gewicht der Biotechnologie-Unternehmen gegenüber den großen Pharma-Unternehmen steigen. Biotechnologiefirmen werden künftig vermehrt Allianzen untereinander schließen, jedoch werden Pharmafirmen weiterhin attraktive Partner für Biotechnologieunternehmen bleiben. 403 Abschlüsse über strategische Allianzen zwischen Biotechnologiefirmen und Pharmaunternehmen in Europa waren in 2000 die Folge der günstigen Entwicklung, mehr als doppelt so viele wie im Durchschnitt der vorangegangenen 4 Jahre. Die sogenannte Big-Pharma erwartet 50% der künftigen Verkaufszahlen aus sogenannten Technologieakquisitionen – die FuE-Ergebnisse der Biotechnologiefirmen werden daher zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Der Bericht bestätigt mit seinen Ergebnissen die neuen Schwerpunktsetzungen des BMBF. Die Nanobiotechnologie wurde jetzt als künftige Schlüsseltechnologie identifiziert. Das BMBF hatte bereits im April 2000 einen Förderschwerpunkt hierzu aufgelegt. Damit wurde eine strategisch richtige Entscheidung getroffen, die die Technologiebasis in Deutschland weiter stärken wird. Noch in diesem Jahr wird ein Rahmenkonzept Nanotechnologie vorgelegt.

Der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Catenhusen, wies darauf hin, dass die Bundesregierung die hervorragende Entwicklung der Gründungen in der deutschen Biotechnologiebranche weiterhin durch gezielte Maßnahmen für kleine Firmen, die ihre Stellung am Markt noch behaupten müssen, unterstützen wird. Flankierende Initiativen, wie das Nationale Genomforschungsnetz, die regionalen Fördermaßnahmen, wie der BioProfile-Wettbewerb der Bundesregierung sowie Maßnahmen insbesondere für junge forschende Unternehmen, wie BioChance oder die Ausschreibungen zu BioInformatik und Proteomforschung sind Beispiele.

Die Ergebnisse des Berichts müssen nach Auffassung von Catenhusen auch Auswirkungen auf die Planungen zum 6. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union zeigen: "Ich sehe hier Bedarf für einen gesonderten Bereich Life Sciences – die geplante Beschränkung auf Lebensmittelsicherheit und Gesundheit geht eindeutig nicht weit genug". Europa muss seine gewachsenen Stärken in den Life Sciences durch flankierende Maßnahmen in seinem Forschungsrahmenprogramm ausbauen.

Der Europäische Biotechnologie-Report 2001 kann bezogen werden bei:

Ernst & Young
Deutsche Allgemeine Treuhand AG
Frau Günel
Theodor-Heuss-Anlage 2
68165 Mannheim

oder per Fax unter:
Fax: (06 21) 42 08- 2 08
oder per E-Mail:
mailto:yeliz.guenel@ernst-young.de

Media Contact

Pressereferat (LS 13)

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer