Exklusive ,Capital’-Studie zu 300 Wachstumswerten am Neuen Markt

Fast eine halbe Million Mikrospiegel trägt dieses mechatronische Bauteil, das seit längerem für Videoprojektionen eingesetzt wird. In einem neuen Messgerät tasten feine Lichtstrahlen Oberflächen berührungslos ab.&nbsp;<br> ©Fraunhofer IPT


140 Unternehmen verbrennen Geld, 160 Firmen erwirtschaften Cash

26 Unternehmen retteten sich seit Jahresbeginn durch frisches Kapital

Zehn Firmen droht innerhalb von sechs Monaten das Geld auszugehen

Am Neuen Markt ist die Lage besser als die Stimmung der Anleger – auch wenn einige Unternehmen gefährdet sind. Dies ist das Fazit der neuen ,Capital’-Studie zu 300 Wachstumswerten am Neuen Markt. Die Studie erstellte die renommierte US-Beratungsfirma Pegasus Research für das Wirtschaftsmagazin ,Capital’ (Ausgabe 11/2001, EVT 17. Mai 2001) auf der Basis der 2000er-Bilanzen. Um die Geschäftsentwicklung zeitnah abzubilden, berücksichtigten die Experten von Pegasus für das Ranking die Ebitda-Ergebnisse (Gewinne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des vierten Quartals 2000.

Nach der ,Capital’-Studie verbrennen 140 der 300 untersuchten Unternehmen Geld. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Überhastete Expansionen ins Ausland, aggressive Konkurrenten, explodierende Kosten bei Forschung und Entwicklung oder fehlende Kontrollsysteme in der Finanzbuchhaltung. Ohne neues Kapital oder Kosteneinsparungen drohen zehn Firmen die Finanzmittel in den kommenden sechs Monaten auszugehen. Bei weiteren 20 Gesellschaften reicht das Kapital noch für ein Jahr. Zu den gefährdetsten Unternehmen zählen die Software- und Internetwerte Kleindienst, Gedys Internet, Netlife, WWL Internet und Pixelpark. Auf der Basis der Cash-Burn-Rate, die sich aus den liquiden Mitteln Ende 2000 dividiert durch das durchschnittliche monatliche Ergebnis im vierten Quartal 2000 errechnet, ginge ihnen innerhalb der nächsten zwei Monate das Geld aus.

160 der 300 Unternehmen schreiben laut ,Capital’-Studie dagegen schwarze Zahlen. Auf der Basis der Ebitda-Ergebnisse schnitten der PC-Spezialist Medion, der Softwareanbieter SER-Systeme, das Logistikunternehmen D.Logistics und die Medienwerte Kinowelt und Senator am besten ab: Sie erwirtschafteten zwischen Oktober und Dezember 2000 zwischen 30 und 57 Millionen Euro. Insgesamt erwirtschafteten 31 Unternehmen des Neuen Marktes im vierten Quartal 2000 ein Ebitda in Höhe eines zweistelligen Euro-Millionenbetrags, 100 Firmen einen einstelligen Euro-Millionenbetrag und 29 unter einer Million Euro.

Betrachtet man das Gesamtjahr 2000, so verbrauchten in absoluter Höhe der Internetdienst T-Online (2,9 Milliarden Euro), der Onlinebroker Comdirect (700 Millionen Euro), der Chip-Produzent Micronas (288 Millionen Euro), der Netzspezialist Carrier 1 (272 Millionen Euro) und der E-Commerce-Anbieter Broadvision (175 Millionen Euro) das meiste Geld.

Insgesamt 28 Wachstumswerte gerieten der ,Capital’-Analyse zufolge bereits in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres in Finanzprobleme. 26 Firmen wie die Telekommunikationsfirma Bintec, das Softwarehaus Bäurer oder der Internetanbieter Metabox retteten sich durch neue Kredite oder andere Kapitalmaßnahmen. Der IT-Berater Teamwork und der Softwarehersteller Micrologica mußten dagegen Konkurs anmelden.

Die New Yorker Firma Pegasus Research ist auf die Analyse von Cash-Burn-Rates spezialisiert. Das Unternehmen wurde im Frühjahr 2000 durch die Veröffentlichung des Cash-Burn-Rankings der an der Nasdaq notierten Internet-Werte im US-Finanzmagazin "Barron’s" bekannt. Mehr als 40 Unternehmen fielen aus der Untersuchung heraus, da sie einzelne Bilanzdaten nicht oder nur teilweise preisgaben oder formellen Anforderungen nicht genügten.

Für Rückfragen:
Paul Prandl, Redaktion ,Capital’,
Tel. 0221/49 08-248,
Fax 0221/49 94-148

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