Investor Relations Stimmungsbarometer

– Corporate Governance ist kein Schwerpunkt der täglichen
IR-Arbeit – Transparenz bei Vorstandsgehältern nimmt zu
– Investor Relations in der Finanzmarktkommunikation unverzichtbar

Zum ersten Mal hat der Deutscher Investor Relations Kreis (DIRK) e.V. in Zusammenarbeit mit der GfK Investor Relations Officer zu ihren Erwartungen befragt. Zukünftig wird dieses Stimmungsbarometer halbjährlich zu aktuellen Investor Relations (IR) Themen Auskunft geben.

Corporate Governance ist kein Schwerpunkt der täglichen IR-Arbeit

Das Thema Corporate Governance scheint im Alltag der IR-Officer keine große Rolle zu spielen, obwohl es in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert wird. Die IR-Abteilungen werden von ihren Investoren mit knapp 93 Prozent selten bzw. nie aktiv auf das Thema angesprochen. Dabei spielt es keine Rolle, zu welchem Index das Unternehmen gehört. Kein einziges DAX-Unternehmen wird zu diesem Thema oft befragt. Trotzdem wollen 15 Prozent aller Unternehmen einen eigenständigen Corporate Governance Bericht in den nächsten sechs Monaten veröffentlichen. Die Mehrheit mit knapp 70 Prozent beabsichtigt das nicht und wird wie bisher im Geschäftsbericht und über die firmeneigene Website informieren.

Transparenz bei Vorstandsgehältern nimmt zu

Eine kontrovers diskutierte Frage ist die Forderung des Corporate Governance Kodex nach Veröffentlichung individualisierter Vorstandsgehälter. Ein Viertel der Unternehmen wird die Offenlegung im Geschäftsbericht 2003 vornehmen. 45 Prozent lehnen dies ab und 30 Prozent haben sich noch nicht entschieden. Die höchste Transparenz legen die DAX-Unternehmen an den Tag: Fast ein Drittel hat sich hierzu entschlossen. Die größten Vorbehalte finden sich bei den M-DAX-Unternehmen: Nur knapp 13 Prozent wollen die Vorstandsgehälter pro Kopf veröffentlichen.

Investor Relations in der Finanzmarktkommunikation unverzichtbar

Börsennotierte Unternehmen setzen bei der Finanzmarktkommunikation auf Investor Relations. Die Grösse der Abteilung steigt mit der Aufmerksamkeit, die dem Unternehmen am Kapitalmarkt zuteil wird. Hierbei spielt die Zugehörigkeit zu einem Index eine wichtige Rolle. Ist das Unternehmen in keinem Börsenindex, wird die IR- Arbeit von einem einzigen Mitarbeiter wahrgenommen. Bei S-DAX und TecDAX-Unternehmen sind es durchschnittlich zwei und bei M-DAX- Unternehmen durchschnittlich vier Mitarbeiter. Erwartungsgemäß finden sich mit durchschnittlich zehn Mitarbeitern – in der Spitze bis zu 20 – die größten Abteilungen bei den DAX-Unternehmen. Diese Personalausstattung wird sich in den nächsten sechs Monaten nicht vergrößern. Die IR-Officer erwarten allerdings auch keine Verkleinerung ihrer Mannschaft.

In der Finanzmarktkommunikation sind Wertpapieranalysten ein wichtiges Bindeglied zwischen Unternehmen und Investor. Sie hinterfragen die Unternehmensentwicklung und ihr Urteil bewegt die Märkte. Ein Ziel der IR ist es deshalb, eine möglichst große Anzahl von Analysten für das Unternehmen zu gewinnen. Nach der Devise „viel hilft viel“ haben es die großen Gesellschaften leichter als die kleinen. Während DAX-Unternehmen von bis zu 80 Analysten (Durchschnitt 46) beurteilt werden, sind es bei M-DAX und TecDAX-Unternehmen rund 25 und im S-DAX noch sieben. Unternehmen ohne Indexzugehörigkeit haben es schwer: Durchschnittlich drei Analysten berichten über ihre Unternehmensentwicklung. Fast 17 Prozent bauen den Kontakt zu Analysten erst noch auf.

Welche Entwicklung erwarten die IR-Professionals an der deutschen Wertpapierbörse? Die meisten Schätzungen für den DAX Stand zum Jahresende lagen in dem Intervall zwischen 3.600 und 3.800. Ihre Schätzung liegt damit ganz nah an dem aktuellen Wert des DAX. Der Schlußstand am vergangenen Freitag lag bei 3.797.

Zum DIRK

Der Deutscher Investor Relations Kreis (DIRK) e.V. entstand 1990 als informelle Gesprächsrunde von Investor-Relations-Beauftragten einiger deutscher Großunternehmen. Mittlerweile zählen mehr als 200 Unternehmen zu den Mitgliedern, darunter sämtliche im DAX vertretenen Aktiengesellschaften sowie fast alle im MDAX gelisteten Unternehmen. Als unabhängige und nicht gewinnorientierte Organisation steht die kontinuierliche Weiterentwicklung der Investor Relations in Deutschland im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.dirk.org

Zur GfK Gruppe

Die GfK Gruppe, weltweit die Nummer 5 der Marktforschungsunternehmen, ist in den vier Geschäftsfeldern Consumer Tracking, Non-Food Tracking, Medien und Ad Hoc Forschung aktiv. Im Geschäftsjahr 2002 hat das Unternehmen voraussichtlich einen Umsatz von 559 Millionen Euro nach US GAAP (Vorjahr: 506 Millionen Euro nach Pro-Forma US GAAP) erzielt. Neben 16 Niederlassungen in Deutschland gehören zur GfK Gruppe weltweit über 120 Unternehmen und Beteiligungen in 50 Ländern. Von den derzeit rund 4.900 Beschäftigten arbeiten etwa 1.450 in Deutschland. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.gfk.de.

Zur Studie

Die Ergebnisse stammen aus der Studie „Investor Relations Stimmungsbarometer“, die gemeinsam vom Deutscher Investor Relations Kreis (DIRK) und der GfK herausgegeben wird. Sie basiert auf einer halbjährlichen Befragung von über 200 IR-Abteilungen deutscher Unternehmen, die Mitglied im DIRK sind.

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