Die Zahlungsmoral der Unternehmen hat sich deutlich verschlechtert

Im Durchschnitt begleichen mehr als ein Drittel der Firmen verspätet ihre eingehenden Rechnungen oder gehen erst gar nicht auf schriftliche Mahnungen ein. Zahlungsfristen zwischen 30 und 60 Tagen sind in Deutschland die Regel geworden. Experten rechnen den volkswirtschaftlichen Schaden, der durch säumige Schuldner verursacht wird, auf rund 50 Milliarden Euro. Das beschriebene Phänomen ist in allen Branchen zu beobachten, wie der Frankfurter Wirtschaftsinformationsdienst D&B mitteilt. Am vergleichsweise besten ist es um die Zahlungsmoral im Groß- und Einzelhandel bestellt, während die Baubranche das traurige Schlusslicht bildet.

Die schwache Konjunktur ist allerdings nur bedingt Ursache für diese Entwicklung. Vielmehr rechneten Unternehmen bewusst mit offenen Beträgen und schöpften Lieferkredite voll aus, um nicht selbst Bankkredite aufnehmen zu müssen.

Schon der griechische Geschäftsmann Aristoteles Onassis sagte:“Dem Geld darf man nicht nachlaufen, man muss ihm entgegengehen.“ Dieses Zitat greifen Firmen auf, die sogenanntes Forderungsmanagement anbieten. „Mit schriftlichen Zahlungserinnerungen und Mahnungen ist es nicht mehr getan. Die persönliche Ansprache muss dazukommen und vor allem die Erfahrung wie man diese Werkzeuge erfolgreich kombiniert. Schließlich kann man davon ausgehen, dass ein Schuldner bei mehreren Gläubigern gleichzeitig in der Kreide steht. Vielfach sind die Schuldner gar nicht in der Lage alle Verbindlichkeiten zu bedienen. Unternehmen konkurrieren heute nicht mehr nur um Kunden – heißt Käufe- sondern auch um Zahlungen,“ erklärt Rüdiger Bisping, Direktor der Krefelder Firma Sitel Risk Management

Fest steht, dass das eigenständige Geldeintreiben nur zu einer geringen Verbesserung führen kann. Die Erfolgsquote des gerichtlichen Klageverfahrens liegt bei nur 42,5 Prozent. Außerdem muss man aufgrund der langen Dauer dieses Verfahrens mit einem Vorfinanzierungszeitraum von mehr als 20 Monaten rechnen. Betriebswirtschaftlich läßt sich sehr leicht belegen, dass effizientes Forderungsmanagement Terminüberschreitungs- und Ausfallrisiken positiv beeinflusst und damit Liquidität und Rentabilität eines Unternehmens steigert. „Durch Forderungsmanagement mit optimal geschultem und gut ausgerüstetem Fachpersonal, können Forderungsverluste durch Unternehmensinsolvenzen, hohe Kosten durch aufwendige Unterlagenzusammenstellung im Streitfall, Forderungsüberalterungen und Zinsverluste fast ausgeschlossen werden“, betont Bisping.

Unternehmen sollten sich an das Sprichwort „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ erinnern, denn schon eine alte philosophische Weisheit besagt: “ Aus Schaden wird man nicht klug, sondern arm.“

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Anna Mäling NeueNachricht.de

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