Informationstechnik in der Wirtschaftsförderung

Vom Web-Schaufenster über Internetportale zum Wissens- und Informationsmanagement – Workshop am Institut Arbeit und Technik diskutierte Konzepte, praktische Beispiele und Probleme

Kann Wirtschaftsförderung vor Ort das „World wide web“ sinnvoll nutzen? In der Tat, denn ob und wie Internetportale, virtuelle Netzwerke und Online-Datenbanken den Wirtschaftsförderern helfen können, zeigte jetzt ein Workshop am Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen). Etwa 80 Vertreter von Wirtschaftsförderungseinrichtungen in ganz Deutschland informierten sich, wie Informationstechnologien die Arbeit von Wirtschaftsförderung im Sinne einer besseren Wissensverarbeitung und bei der Bildung von Netzwerken unterstützen können.

Vorgestellt wurden Konzepte zum Aufbau von Wissensmanagementsystemen und praktische Beispiele von Informations- und Kommunikationsplattformen aus regionalen und überregionalen Wirtschaftsförderungen. Ein Ziel der Tagung war es, Konzepte und Praxisanforderungen in einen Dialog miteinander zu bringen. Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ bestand die Gelegenheit, sich eingehender über verschiedene Informationssysteme und Internetportale für die regionale Wirtschaftsförderung zu informieren. Die Fachtagung gab einen Einblick in den Stand der Technik bei Informationssystemen bei Ländern, Kommunen und Gebietsverwaltungen.

Mehrere Referenten machten darauf aufmerksam, dass es sehr wichtig ist, die regionalwirtschaftlichen Entwicklungsziele und Strategien vor der Etablierung von Informations- und Kommunikationsplattformen zu bestimmen. Deutlich wurden häufige Probleme, die sich an Internetauftritten von Wirtschaftsförderungsorganisationen zeigen lassen: eine Fülle irrelevanter Informationen und Selbstdarstellungen, ein Mangel und schlechte Zugriffsmöglichkeiten auf relevante Informationen, veraltete oder nicht gepflegte Datenbanken. Empfohlen wurde, beim Aufbau von Angeboten erst die Organisationsstrategie zu entwickeln, die Inhalte aus Sicht der Nutzer auszuwählen und die Auftritte gemeinsam mit den Nutzern zu gestalten. Wichtig sei es, einfache Prozesse zu gestalten und sie in bestehende Netze zu integrieren. Zu den vorhandenen oder sich zukünftig abzeichnenden Einsatzmöglichkeiten von Informationstechnik in der Wirtschaftsförderung zählen: Basisinformationen, Verwaltungsinformations-systeme, regionale Marktübersichten, Wissenstransfer in Kompetenznetzen oder Fortbildung am Arbeitsmarkt. Damit geht Informationstechnik in der Wirtschaftsförderung weit über das Darstellen von Informationen in einem „Web-Schaufenster“ hinaus. Vielmehr sollten verstärkt Informationen, die im Tagesgeschäft entstehen und für das Tagesgeschäft benötigt werden, für bestimmte Zielgruppen verfügbar gemacht werden.

Praxisbeispiele wurden aus vier Anwendungsbereichen gezeigt: Judith Terstriep (IAT) stellte das für die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderung (RBW) konzipierte Internetportal www.impulse-50plus.de vor. Es ist im Kontext des Projekts „Wirtschaftsförderung als wissensbasierte Dienstleistung“ entwickelt worden. Die RBW hat sich damit zum Ziel gesetzt, den Aufbau von regionalen Unternehmensnetzwerken zu unterstützen, in denen neue Produkte und Dienstleistungen für Menschen in der zweiten Lebenshälfte entwickelt werden sollen. Vorgestellt wurden auch das Portal www.sachsen.de, ferner eine vom Berliner Softwarehaus City & Bits entwickelte Lösung für Regionen, in denen die einzelnen Akteure – Institutionen, Behörden, Verbände und Unternehmen – eigene und unterschiedliche Datenbanksysteme haben, sowie das Portal kompetenzhoch3.de, das zeigt, wie die Entwicklungsstrategie in der Wirtschaftsregion Bergisches Städtedreieck in einem Portal umgesetzt wird.

Für weitere Fragen stehen
Ihnen zur Verfügung:

Brigitta Widmaier
Durchwahl: 0209/1707-127
Stefan Gärtner
Durchwahl: 0209/1707-164
Judith Terstriep
Durchwahl: 0209/1707-139

Pressereferentin
Claudia Braczko
Munscheidstraße 14
45886 Gelsenkirchen
Tel.: +49-209/1707-176
Fax: +49-209/1707-110
E-Mail: braczko@iatge.de

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Claudia Braczko idw

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