In Fahrt gekommen

Die Baukonjunktur hakt. Bei den Herstellern von Erdwärmesonden und den Systemanbietern im Bereich der erdgekoppelten Wärmepumpen ist man dennoch optimistisch. Denn die Entwicklung ist gegenläufig zur allgemeinen Lage.

2002 war ein gutes Jahr für die deutsche Branche. Trotz zurückgehenden allgemeinen Bauvolumens können die Unternehmen wohl mit durchschnittlichen Umsatzsteigerungen von 10-15% rechnen. Die Erdwärmesonden liegen im Trend und den klassischen Systemen Heizöl und Erdgas konnten Marktanteile abgerungen werden. Das gilt für den Bereich der Einfamilienhäuser genauso wie für große Anlagen mit Erdwärmesondenfeldern. Deren Planung und Betriebssicherheit konnte durch die Weiterentwicklung der Geothermal-Response-Tests erheblich verbessert werden. Die Nutzung statisch notwendiger in den Boden eingebrachter Betonbauteile zum Heizen und Klimatisieren von Gebäuden ist inzwischen klassischen Systemen wirtschaftlich überlegen.

Systeme zur saisonalen Speicherung und geothermische Methoden leben längst in einträglicher Zweisamkeit. Auch die Erdwärmesonden werden immer tiefer. Nicht gleich für jedes Einfamiliehaus, aber wenn es um größere Objekte geht, die versorgt werden müssen, kann es auch schon mal um einige Kilometer gehen. Das Super C, ein Neubau der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen, ist ein solches Beispiel, und es wird auch in Böblingen eine Rolle spielen.

Überhaupt ist in der Tiefe so einiges in Bewegung gekommen. Das gilt nicht nur für die geothermische Fernwärmeversorgung. Im Münchner Raum etwa wird zur Zeit gleich an mehreren Projekten gearbeitet. In Unterschleißheim ist man mit dem Fernwärmeprojekt derzeit am weitesten voran. Dort hat man das Bohren bereits erfolgreich hinter sich gebracht. Danach steht wohl Unterhaching auf dem Plan. Hier geht man aber noch ein Stück weiter. Was in Altheim in Oberösterreich vorgemacht wurde, soll nun auch in der Kommune in Münchens Nachbarschaft realisiert werden: Heißes Thermalwasser liefert zuerst den Strom und bedient anschließend ein Fernwärmenetz.

Um Strom geht es auch auf der Schwäbischen Alb, wo das Team um die Stadtwerke Bad Urach herum gerade erfolgreich eine Hürde nach der anderen bei der Weiterentwicklung der Hot-Dry-Rock-Technologie nimmt. Auch beim Europäischen HDR-Forschungsprojekt im elsässischen Soultz-sous-Forêts ist man soweit, demnächst eine Turbine aufstellen zu können. Die Arbeiten für die zweite 5000 m tiefe Bohrung wurden erst vor einigen Wochen erfolgreich abgeschlossen. Das Oberrheintal dürfte sich dabei als eines der ersten Zentren für den geothermischen Strom in Deutschland von sich Reden machen.

Von sich reden macht auch ein ehrgeiziges Ziel: „1000 Megawatt Strom bis 2010“.

Die Fachtagung „Geothermie“ während der Kongressmesse erneuerbare energien 2003 in Böblingen stellt diese Entwicklungen vor. Die Referenten sind die „Macher“. Sie kommen direkt aus den Projekten oder von den Unternehmen, die derzeit die Entwicklung auf allen Gebieten vorantreiben.

Media Contact

Pressestelle Geothermische Vereinigung e. V.

Weitere Informationen:

http://www.geothermie.de

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