Börsen-Bericht / Aktienmärkte weiter volatil

Nach schwachem Start konnten sich die internationalen Aktienmärkte in der zweiten Wochenhälfte leicht erholen. Die wieder aufkeimende Hoffnung auf eine Belebung der US-Konjunktur beflügelte insbesondere Technologiewerte. Auch deutsche Finanzwerte profitierten von den guten Vorgaben aus Amerika. Die Allianz-Aktie stieg trotz des negativen Ausblicks einer Ratingagentur deutlich über 100 Euro.

Nach der Bekanntgabe des Bruttoinlandsprodukts für das dritte Quartal wird in Deutschland von vielen Volkswirten die Gefahr eines erneuten Abgleitens der Wirtschaft in die Rezession höher eingeschätzt als noch vor ein paar Monaten. Die Commerzbank hält dies jedoch für unwahrscheinlich. Die Entwicklung des ifo-Geschäftsklimaindex und des Einkaufsmanagerindex sprechen zwar für eine Verlangsamung der Konjunktur, doch frühestens im zweiten Halbjahr 2003 ist mit einer spürbaren Belebung zu rechnen. Der DAX scheint inzwischen einen Boden gefunden zu haben. Die 3.000 Punkte-Marke hat sich in den letzten Wochen als starke Unterstützung erwiesen. Aufgrund fehlender Impulse erwarten die Commerzbank-Experten allerdings die Aktienmärkte in einer anhaltend volatilen Seitwärtsbewegung. Privatanleger sollten schwache Tage nutzen, um Bestände in Allianz, Siemens und Bayer aufzubauen oder zu verbilligen. Nicht nur aus fundamentaler, sondern auch aus technischer Sicht erscheint ein Einstieg hier interessant. Die Deutsche Telekom dürfte das Schlimmste überstanden haben. Obwohl bekannt wurde, dass der Bund beabsichtigt, sich von weiteren Aktien zu trennen, um die Nettoverschuldung zu reduzieren, konnte sich der Wert gut halten.

Der europäische Rentenmarkt profitierte wieder von Zinssenkungserwartungen. Nicht wenige Marktteilnehmer rechnen inzwischen sogar mit einer „großen“ Zinssenkung der Europäischen Zentralbank um 50 Basispunkte Anfang Dezember. Immer weiter gesenkte Wachstumsaussichten, der höhere Euro-Kurs und ein niedrigerer Ölpreis dämpfen die Inflationsrate, die im Euro-Raum aktuell bei 2,3% liegt, und lassen eine offizielle Zinssenkung nun wahrscheinlich werden. Äußerungen von EZB-Ratsmitgliedern deuten ebenfalls in diese Richtung.

In den kommenden Monaten erwartet die Commerzbank angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Stagnation eine Seitwärtsbewegung der Renditen auf niedrigem Niveau. Im weiteren Verlauf 2003 ist, ausgehend von den USA, mit einem leichten Anstieg zu rechnen.

Diese Ausarbeitung richtet sich ausschließlich an Personen mit Wohnsitz in Deutschland. Sie dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung.

Verantwortlich:
Commerzbank Aktiengesellschaft
Tel. (069) 136 – 46553
Fax (069) 136 – 50993
Zentrales Geschäftsfeld Private Kunden
60261 Frankfurt am Main
E-Mail: pressestelle@commerzbank.com

Media Contact

ots

Weitere Informationen:

http://www.commerzbank.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer