Börsen-Bericht / Ausverkauf an den Aktienmärkten

Die Baisse an den internationalen Aktienmärkten setzte sich in dieser Woche unverändert fort. Ein sogenannter Volatilitätsindex des DAX von über 50 Prozent macht deutlich, wie stark der Pessimismus unter den Anlegern ist. Die zuletzt meist enttäuschenden volkswirtschaftlichen Indikatoren bestätigen die Ausverkaufs-Stimmung.

Trotz eines sehr niedrigen Zinsniveaus fehlt bei den Unternehmen weiterhin die Bereitschaft zu investieren. Sollte es aufgrund der Flutkatastrophe zu einer weiteren Verschiebung der Steuerreform kommen, würde dies die Investitionsbereitschaft noch mehr hemmen. Hinzu kommen die Unsicherheiten über einen möglichen militärischen Schlag gegen den Irak. Viele Anleger halten sich auch wegen des Jahrestags der Terroranschläge vom 11. September zurück. Die Commerzbank erwartet den DAX in den kommenden Wochen in einem weiten Band zwischen 3300 und 3900 Punkten. Mit Neuengagements sollte abgewartet werden, bis der Markt die untere Unterstützung erreicht. Danach sollten sich mittelfristig orientierte Privatanleger auf dividendenstarke und günstig bewertete Titel konzentrieren.

Dank der schwachen Aktienmärkte konnten die Kurse an den europäischen Rentenmärkten weiter kräftig zulegen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel unter 4,4% und damit auf ein neues Jahrestief. Der etwas stärkere als erwartete Rückgang des Reuters-Einkaufsmanagerindex für Deutschland und die Euro-Zone gab den Kursen zusätzlichen Schub. Die Stagnation des US-Einkaufsmanagerindex bekräftigte die Sorgen über eine anhaltende Konjunkturschwäche und schrumpfende Unternehmensgewinne auch in den USA. Insofern überrascht es nicht, dass sich die Spekulationen über eine Zinssenkung in Amerika und Europa wieder verstärken. Angesichts der Zinsspekulation am kurzen Marktende werden die Renditen am Rentenmarkt in den kommenden Monaten allenfalls leicht steigen. Anleger sollten den Schwerpunkt ihrer Anlagen auf den Laufzeitenbereich von drei bis fünf Jahren legen. Bei soliden Unternehmensanleihen mit mindestens „A“-Rating kann auch in etwas längere Laufzeiten investiert werden, da die Kurse in diesem Segment die Aufwärtsbewegung der Staatsanleihen nicht vollständig nachvollzogen haben.

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