Wissenswirtschaft beschäftigt immer mehr Fachkräfte

Der Anteil der sogenannten Wissenswirtschaft an den Stellenbesetzungen im Fachkräftebereich ist damit in den letzten Jahren deutlich gewachsen: Im Jahr 2000 lag ihr Anteil an den neueingestellten Fachkräften erst bei einem Viertel, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Gerade die Betriebe der Wissenswirtschaft sehen sich besonders häufig mit Stellenbesetzungsproblemen konfrontiert, zeigt eine repräsentative Befragung des IAB von 16.000 Betrieben. Ob Betriebe alle Stellen für Fachkräfte besetzen können, sei aber auch vom Engagement der Betriebe selbst abhängig, betonen die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Diejenigen Betriebe, die gezielt personalpolitische Maßnahmen wie Aus- und Weiterbildung nutzen, erwarten der IAB-Studie zufolge auch seltener Probleme bei der Stellenbesetzung.

Betriebe der Wissenswirtschaft übernehmen ihre Auszubildenden häufiger

Die Ausbildungsquote in der Wissenswirtschaft liegt insgesamt leicht unter dem allgemeinen Durchschnitt von 53 Prozent der ausbildungsberechtigten Betriebe. Die forschungsintensiven Industrien, beispielsweise Maschinenbau oder Elektrotechnik, zeichnen sich dabei durch eine hohe Ausbildungsbeteiligung von durchschnittlich 66 Prozent aus. Bei den wissensintensiven Dienstleistungen wie Datenverarbeitung oder Forschung und Entwicklung liegt die Quote dagegen nur bei 44 Prozent. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass hier der dualen Ausbildung ein geringerer und Hochschul-Studiengängen ein höherer Stellenwert zukomme.

Die Wahrscheinlichkeit, nach Abschluss der Lehre vom Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden, liegt für Auszubildende der Wissenswirtschaft bei 72 Prozent und damit deutlich höher als im Durchschnitt (62 Prozent).

Deutschland verzeichnet den zweithöchsten Anteil der Wissenswirtschaft an der Wertschöpfung

Ein Fünftel der Betriebe in Deutschland sind der Wissenswirtschaft zuzuordnen. Insgesamt ein Viertel aller Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich. Im internationalen Vergleich der Industrieländer hat Deutschland den zweithöchsten Anteil der forschungsintensiven Industrien und wissensintensiven Dienstleistungen an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Die Wissenswirtschaft erarbeitet rund ein Drittel des gesamtwirtschaftlichen Umsatzes. Lediglich in der Schweiz ist dieser Anteil noch höher.

Media Contact

Wolfgang Braun idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer