Arbeit in Deutschland – Zwei-Säulen-Strategie gefragt

So fallen z.B. aufgrund der Globalisierung und des technischen Fortschritts immer mehr Stellen für Geringqualifizierte weg. Folglich waren in Deutschland

2005 mehr als 20 Prozent der Erwerbspersonen mit geringer Qualifikation ohne Job – gegenüber 7 Prozent in Großbritannien und 6 Prozent in den Niederlanden.

Auch die Langzeitarbeitslosigkeit lag 2006 in Deutschland mit 57 Prozent im internationalen Vergleich immer noch sehr hoch. Um Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen bessere Erwerbschancen zu bieten, ist jedoch ein Mindestlohn der falsche Weg.

Denn Beschäftigte, deren Produktivität geringer ist als dieser Lohn, werden aus dem Arbeitsmarkt verdrängt. Stattdessen schlägt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) eine Zwei-Säulen-Strategie vor, die auf Erwerbsintegration und eine Anhebung des Bildungsniveaus setzt („Eduployment“). Damit Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose leichter den Einstieg in den Arbeitsmarkt schaffen, müssen die Anreize zur Annahme eines Jobs verstärkt werden – durch eine bedürftigkeitsgeprüfte negative Einkommenssteuer, die geringe Erwerbseinkommen mit Steuergeldern aufstockt. Um den Arbeitsmarkt flexibler zu gestalten, sollte eine Abfindungslösung gegenüber dem Kündigungsschutz bevorzugt werden.

Hinzukommen muss eine Renovierung des gesamten deutschen Bildungssystems – von der frühkindlichen Bildung bis zum Hochschulstudium.

Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Die Zukunft der Arbeit in Deutschland – Megatrends, Reformbedarf und Handlungsoptionen, IW-Studien, Köln 2008, 344 Seiten, 56 Euro.

Bestellung über Fax: 0221 4981-445 oder unter: www.divkoeln.de

Media Contact

Dr. Stefan Hardege presseportal

Weitere Informationen:

http://www.divkoeln.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Klimakrise gefährdet alpine Ökosysteme

Gebirge sind vom Klimawandel besonders betroffen: Sie erwärmen sich schneller als das Flachland. Mit der Erwärmung schwindet die Schneedecke und Zwergsträucher dringen in höhere Lagen vor – mit starken Auswirkungen…

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Partner & Förderer