Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes im März 2008

Arbeitslosenzahl im März: -110.000 auf 3.507.000 Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -617.000 Arbeitslosenquote im März: -0,2 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent

Die Arbeitslosigkeit hat im März bundesweit um -110.000 auf 3.507.000 (West: -76.000 auf 2.271.000; Ost: -34.000 auf 1.236.000) abgenommen. Ein Rückgang in diesem Monat ist wegen der einsetzenden Frühjahrsbelebung üblich. Die aktuelle Abnahme ist etwas schwächer als im vergangenen Jahr, bei vergleichbaren Rahmenbedingungen. Somit errechnet sich saisonbereinigt ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 55.000. Gegenüber dem Vorjahr gab es im März 617.000 Arbeitslose weniger.

Wie schon im Winter 2006/2007 haben die vergleichsweise milde Witterung und das Saison-Kurzarbeitergeld die üblichen saisonal bedingten Belastungen in engeren Grenzen gehalten. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel mit +281.000 etwa so stark aus wie im letzten Jahr. Die anhaltend günstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit beruht vor allem auf dem konjunkturell bedingten Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Geholfen haben außerdem die Arbeitsmarktreformen und ein rückläufiges Arbeitskräfteangebot.

Weil sich weniger saisonal bedingte Arbeitslosigkeit aufgebaut hat, kann sich im Frühjahr auch weniger saisonale Arbeitslosigkeit abbauen. Dass die Abnahme im März trotzdem so deutlich ausfiel, ist ein Beleg dafür, dass der Arbeitsmarkt weiterhin von der konjunkturellen Entwicklung getragen wird. Außerdem hat im März die Ausweitung von Qualifizierungsmaßnahmen zum Rückgang der Arbeitslosigkeit beigetragen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Februar saisonbereinigt um 57.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, die bis Januar reichen, saisonbereinigt um 95.000 zugenommen. Durch den milden Winter und die beschäftigungsstabilisierende Wirkung des Saisonkurzarbeitergeldes dürften diese Zuwächse allerdings überzeichnet sein.

Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von Januar auf Februar um 39.000 auf 39,63 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat die Erwerbstätigkeit um 532.000 zugenommen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Januar nach der Hochrechnung der BA bei 27,08 Millionen, gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 610.000.

Dabei entfällt mehr als die Hälfte des Beschäftigungszuwachses auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen. Außerdem gab es Anstiege bei den Selbständigen und ausschließlich geringfügig Beschäftigten, während die Zahl der in Arbeitsgelegenheiten Beschäftigten rückläufig war.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Februar auf 3,50 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 8,1 Prozent.

Das gemeldete Stellenangebot (einschließlich geförderter Stellen) ist im März saisonbereinigt um 3.000 gesunken, während die ungeförderten Stellen für „normale“ sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung widerspiegeln, geringfügig um 1.000 zugenommen haben. Nicht saisonbereinigt hat sich der gesamte Stellenbestand von Februar auf März um 22.000 auf 588.000 Stellen erhöht. Von diesen Stellen waren

86 Prozent sofort zu besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Bestand um 52.000 abgenommen.

Nach den Daten der BA nach der ersten Hälfte des Berufsberatungsjahres 2007/2008 stellt sich die Situation am Ausbildungsmarkt wie folgt dar: Von Oktober 2007 bis März 2008 wurden der Ausbildungsvermittlung insgesamt 359.200 Ausbildungsstellen gemeldet, dies sind 45.100 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme basiert zu einem großen Teil auf mehr betrieblichen Ausbildungsplatzangeboten (+42.000 auf 339.200; außerbetriebliche:

+3.200 auf 19.900).

Seit Beginn des Beratungsjahres haben insgesamt 452.200 Bewerber die Ausbildungsvermittlung bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet, 83.400 weniger als im Vorjahr. Damit nimmt nun schon das zweite Jahr in Folge die Bewerberzahl sowohl in West- als auch in Ostdeutschland ab. Ursache für den Rückgang ist zum einen der demographische Wandel, der sich ganz deutlich auf die Bewerberzahlen in Ostdeutschland aber auch allmählich in Westdeutschland niederschlägt. Dieser Rückgang zeigt sich auch in der weiter sinkenden Zahl von Absolventen allgemein bildender Schulen. Zum zweiten suchen Jugendliche bei der aktuell guten Arbeitsmarktsituation zunächst selbst nach einer Lehrstelle und nehmen die Dienstleistung der Ausbildungsvermittlung in der Regel nicht oder erst später in Anspruch. Zuletzt machen sich auch die intensiven Bemühungen der Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Jahr um die Altbewerber bemerkbar: So ging die Zahl der Altbewerber aus dem Vorjahr und den früheren Jahren deutlich stärker zurück als die Zahl der Bewerber aus dem aktuellen Schulentlassjahr.

Für eine fundierte Einschätzung zur Entwicklung des Ausbildungsmarktes ist es zum derzeitigen Zeitpunkt zu früh. So bleibt insbesondere abzuwarten, wie sich das Meldeverhalten von Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben in den kommenden Monaten ändert.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

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