Deloitte Private Equity Survey Q3/Q4 2007

Die Finanzmärkte waren im letzten Jahr Turbulenzen ausgesetzt. Die Unsicherheit wie sich diese auf die aktuelle Situation an den Finanzmärkten weiterhin auswirken hält an: Die ersten sechs Monate 2007 waren geprägt von steigenden Bewertungen, einem anziehenden Zinsniveau und einer mehrheitlich robusten Konjunkturentwicklung.

Die beiden größten angelsächsischen Buy-Outs (TXU/Bell Canada) als auch der größte europäische Buy-Out (Boots) fielen in diesen Zeitraum. In Deutschland jedoch verringerte sich das Volumen im vierten Quartal nach Zahlen von Thomson Financial gegenüber dem Vorjahresquartal um 60 Prozent auf 17,1 Milliarden US-Dollar. Die Übernahmetätigkeit der Finanzinvestoren war 2007 stark rückläufig.

Die Private-Equity-Gesellschaften kündigten im vierten Quartal 2007 in Deutschland nur noch Käufe im Wert von zwei Milliarden US-Dollar an, dies entspricht einer Halbierung zum dritten Quartal.

Im zweiten Halbjahr 2006 waren sie mit Übernahmen von 33 Milliarden US-Dollar noch die wichtigsten Treiber des deutschen M&A-Markts. Im europäischen Ausland hielten sich die M&A-Märkte trotz Kreditkrise gut, weil strategische Erwerber weiter sehr stark akquirierten. Das europäische M&A-Volumen übertraf mit 456 Milliarden US-Dollar das Vorjahresquartal sogar um acht Prozent.

Private-Equity-Stimmungsindikator

Im vierten Quartal stabilisierte sich der Abwärtstrend des PE-Stimmungsindikators, so dass er mit einem leichten Plus bei 84 Punkten lag (Q3/07 -40 Punkte). Laut der befragten Private-Equity-Manager verbesserte sich die finanzielle Lage ihrer Beteiligungen, die Entwicklung des Transaktionsvolumens sowie der Fremdkapital-Aufnahmemöglichkeiten – diese stimmt zuversichtlich für deren Aktivitäten in den kommenden Monaten.

Gesunde Konsolidierung statt Krise?

„Das zweite Halbjahr hat gezeigt, dass insbesondere größere Deals von den Spillover-Effekten auf den Private-Equity-Markt betroffen waren. Fraglich bleibt, ob man von einer Krise sprechen kann, oder ob nur eine Marktkonsolidierung für Beteiligungskapital stattgefunden hat“, meint Karsten Hollasch, Partner M&A Transaction Services bei Deloitte. „Fakt ist, dass die momentane Situation keine Knappheits- sondern eher eine bankenseitige Vertrauenskrise ist.“ Auch wenn sie den Private-Equity-Markt vordergründig schwer traf, nahm die Dealanzahl noch im zweiten Quartal zu, ein Trend der sich im dritten und vierten Quartal weiter fortsetzte. Gerade für die mittelständischgeprägten deutschen Private-Equity-Fonds wird die Konsolidierung des US-Subprime-Marktes vermutlich geringere Auswirkungen haben, da hier noch Finanzierungskonzepte seitens der Banken verfügbar sind.

„Wir erwarten spätestens ab der zweiten Jahreshälfte 2008 eine Zunahme der Verkaufsvolumina“, betont Karsten Hollasch. „Dies wird allerdings signifikant von den weiteren Abschreibungen internationaler Großbanken in Folge der Subprime Krise und evtl. weiterer Auswirkungen auf die Finanzmärkte abhängen.“

Die beiden Umfragen finden Sie unter http://www.deloitte.com/dtt/newsletter/0,1012,cid%253D195861,00.html

zum Download.

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