Mieten und Immobilienpreise bleiben weitgehend stabil

In der Mehrzahl der Städte und Kreise stagnieren oder sinken im Jahr 2006 die Wohnungsmieten und Häuserpreise. Die Nettokaltmiete in Deutschland liegt nahezu unverändert bei 4,84 €/m², die Preise für neue Einfamilienhäuser inkl. Grundstück verharren bei rd. 215.000 €. Gleichzeitig haben sich die Wohnungsleerstände in vielen Räumen stabilisiert.

Vor dem Hintergrund sowohl der Krise des US-amerikanischen Immobilienmarktes, der befürchteten Auswirkungen von Wohnungsverkäufen an ausländische Finanzinvestoren aber auch den mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen unterstreicht das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) die in der Gesamtschau vergleichsweise robuste Konstitution der Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland.

Auf über 300 Seiten und mit ebenso vielen Abbildungen bietet der BBR-Bericht „Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2006“ neben der intensiven Preis- und Mietenbeobachtung einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Marktsegmente und -prozesse. Die regional aufgefächerten Analyseergebnisse bestätigen die bekannte regionale Spreizung hoher Mieten und Preise sowie eines knapperen Wohnungsangebots in Wachstumsregionen und niedriger Mieten sowie bedeutsamer Leerstände in strukturschwachen Räumen.

Die Niveauunterschiede zwischen wachsenden und schrumpfenden Regionen bleiben bestehen, werden im Jahr 2006 jedoch nicht größer. Da die Märkte weitgehend entspannt sind, verlagern sich Marktanteile aus den ländlich-peripheren Räumen in die Städte und deren Umland, wo das Preisniveau auch weiterhin deutlich höher ist. Hieraus resultieren allem voran bei den Baulandumsätzen höhere Kaufwerte je Quadratmeter, aber auch die Objektpreise der verkauften Wohnimmobilien liegen im Durchschnitt vielfach höher als in den Vorjahren. Diese räumlichen Struktureffekte bei den Umsätzen suggerieren einen Anstieg der Mieten und Preise, obwohl sich das regionale Preisniveau kaum verändert hat.

Das BBR hat seine Marktbeobachtung auch auf gewerbliche Immobilien ausgedehnt und stellt erstmals für die beiden bedeutendsten Teilmärkte Büro- und Einzelhandelsimmobilien zentrale Marktparameter dar. Vor allem der Baustein der Bürobeschäftigtenprognose illustriert eindrücklich die regional sehr heterogenen Konstellationen der gewerblichen Märkte.

Jenseits der Marktperspektive vertieft der Bericht auch soziale, städtebauliche und siedlungsstrukturelle Einzelthemen, wie z.B. die Wohnsituation der Haushalte oder die Rückkopplung der Baulandmärkte auf die Siedlungsflächenentwicklung. Auch das aktuelle Thema einer Renaissance der Städte greift der Bericht auf. „Die Wertschätzung der Städte als Wohnstandort ist hoch. Aber nur in den Städten, die auch ein hinreichendes Wohnangebot bereitstellen, kann die Abwanderung ins Umland reduziert werden. Ein Trend zurück in die Städte ist kein Selbstläufer“, so Projektleiter Markus Sigismund.

„Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2006“, Berichte Bd. 27, 2007
Hrsg.: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
ISBN 978-3-87994-077-6
Preis 25,-Euro, Bezug über: selbstverlag@bbr.bund.de oder den Buchhandel
Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:
Markus Sigismund
Tel.: 0228 – 99 401 1384
markus.sigismund@bbr.bund.de

Media Contact

Christian Schlag idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Wirtschaft Finanzen

Aktuelle und interessante Meldungen und Entwicklungen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem bietet Ihnen der innovations-report Berichte aus den Teilbereichen: Aktienmärkte, Konsumklima, Arbeitsmarktpolitik, Rentenmarkt, Außenhandel, Zinstrends, Börsenberichte und Konjunkturaussichten.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer