Der Arbeitsmarkt im April 2012: Positive Grundtendenz hält an

Arbeitslosenzahl im April: -65.000 auf 2.963.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -115.000
Arbeitslosenquote im April: -0,2 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Von März auf April ist die Arbeitslosigkeit um 65.000 auf 2.963.000 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der arbeitslosen Menschen um 115.000 ab. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit um 19.000 gestiegen. Dieser Anstieg hängt zum einen mit einem geringeren Einsatz von Arbeitsmarktpolitik zusammen. Zum anderen lag der Zähltag innerhalb der Osterferien, so dass Einstellungen nach den Ferien nicht mehr berücksichtigt werden konnten. Die konjunkturellen Kräfte haben diese beiden Einflüsse auf die Arbeitslosigkeit nicht kompensieren können. Insgesamt bleibt die positive Grundtendenz aber bestehen.

Dies zeigt sich auch an der Entwicklung der Unterbeschäftigung. Zur Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) zählen auch Personen, die z.B. an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als arbeitslos gelten. Sie vermittelt somit ein umfassenderes Bild vom Defizit an regulärer Beschäftigung als die Arbeitslosigkeit. Im April belief sich die Unterbeschäftigung auf 3.954.000, 347.000 weniger als vor einem Jahr.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den März auf 2,31 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 5,5 Prozent.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung

Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist gegenüber März um 62.000 auf 893.000 gesunken. Im Vergleich zum April 2011 ergibt sich ein Rückgang von 14.000. 826.000 Personen erhielten im April Arbeitslosengeld, 91.000 weniger als im Vormonat und 18.000 weniger als vor einem Jahr.

Entwicklung in der Grundsicherung

Auch die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II) ist weiter rückläufig und lag im April bei 4.520.000. Gegenüber März ist die Zahl der Arbeitslosengeld II-Bezieher um 7.000 gesunken, im Vergleich zum April 2011 waren es 216.000 weniger. 8,4 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung hat gegenüber März um 2.000 auf 2.071.000 abgenommen und liegt um 100.000 unter dem Wert vom Vorjahr. Dass ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, hängt damit zusammen, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben weiter zugenommen und liegen deutlich über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im März gegenüber dem Vorjahr um 596.000 auf 41,21 Millionen gestiegen. Nach der Hochrechnung der BA lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Februar bei 28,61 Millionen und damit um 694.000 über dem Vorjahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst in allen Bundesländern und in den meisten Branchen – vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und in den Wirtschaftlichen Dienstleistungen.

Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach Arbeitskräften liegt auf hohem Niveau. Im April belief sich der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auf 499.000, 38.000 mehr als im Vorjahr. Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Elektro, Metall, Maschinen-/Fahrzeugbau, Logistik, Gesundheit und Tourismus. Der Stellenindex der BA, der BA-X, ist von März auf April um fünf auf 171 Punkte zurückgegangen, gegenüber dem Vorjahr liegt er mit vier Punkten im Plus.

Ausbildungsmarkt

Von Oktober 2011 bis April 2012 wurden der Ausbildungsvermittlung insgesamt 425.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 22.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich haben bislang insgesamt 436.000 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet. Das waren 14.000 mehr als vor einem Jahr. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es zu früh, um eine differenzierte Einschätzung zur weiteren Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zu geben. Auch die Daten der Kammern zu den bisher abgeschlossenen Ausbildungsverträgen liegen erst in den nächsten Monaten vor.

Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de.
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
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