3/2012: rund halbe Milliarde Euro Nettoerlöse in schwachem Marktumfeld

Die Deutsche Börse AG hat am Montag ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2012 vorgelegt, welches weiterhin von einem ausgesprochen schwachen Marktumfeld geprägt war. Die Nettoerlöse lagen mit 471,0 Mio. € deutlich unter denen des Vorjahres (Q3/2011: 578,6 Mio. €).

Im Vorjahresquartal hatten die Marktteilnehmer aufgrund der großen Volatilität im Zusammenhang mit den Turbulenzen in der Eurozone und der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA verstärkt Absicherungsgeschäfte getätigt und Umschichtungen vorgenommen. Die bereinigten operativen Kosten des Konzerns lagen mit 225,6 Mio. € trotz erhöhter Aufwendungen für Wachstumsinitiativen nahezu auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis je Aktie, bereinigt um Sondereffekte, lag im dritten Quartal 2012 bei 0,87 €.

Kumuliert ergaben die ersten drei Quartale des Jahres 2012 ein Rückgang der Nettoerlöse auf 1.484,6 Mio. € (Q1–3/2011: 1.611,3 Mio. €). Der Vorjahreszeitraum war maßgeblich vom starken dritten Quartal 2011 geprägt gewesen. Stabilisierend wirkte der 2012 erfolgreich abgeschlossene vollständige Erwerb der Eurex. Die bereinigten operativen Kosten in den ersten neun Monaten beliefen sich auf 675,3 Mio. € und lagen damit maßgeblich aufgrund der im Rahmen der strategischen Positionierung eingeleiteten Investitionen in Wachstumsinitiativen über dem Vorjahr. Damit lag das bereinigte EBIT bei 813,8 Mio. € und das bereinigte Ergebnis je Aktie bei 2,88 €.

Bereits mit Veröffentlichung der Halbjahreszahlen hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die Prognose-Bandbreite zu den Nettoerlösen in 2012 aufgrund des geringeren Handelsaufkommens der Marktteilnehmer sowie des niedrigen Zinsniveaus unterschritten wird. Auf Basis des im Oktober weiterhin schwachen Kapitalmarktumfeldes erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2012 nun Nettoerlöse von rund 1.950 Mio. €. Bei den operativen Kosten bestätigt die Gruppe das Kostenziel von unter 930 Mio. € auf bereinigter Basis.

In 2013 soll der Infrastrukturausbau und die offensive Erschließung neuer Wachstumsfelder auf Gruppenebene weiter vorangetrieben werden. Derzeit plant der Vorstand dazu die Aufwendungen für Wachstumsinitiativen und Infrastrukturmaßnahmen in ähnlicher Größenordnung wie bereits in 2012 zu erhöhen. Im Fokus stehen dabei die Erweiterung des Clearingangebots auf außerbörslich gehandelte (OTC-)Derivate, der Ausbau des globalen Sicherheiten- und Liquiditätsmanagements für Kunden, sowie die Umstellung auf die neue europäische Abwicklungsinfrastruktur TARGET2-Securities.

Im Rahmen der Grundsätze zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur plant die Deutsche Börse AG im vierten Quartal 2012, wie bereits im Februar angekündigt, den Rückkauf eigener Aktien im Umfang von weiteren rund 100 Mio. €.

Gregor Pottmeyer, Personal- und Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, sagte: „Trotz der andauernden Zurückhaltung der Finanzmarktteilnehmer im dritten Quartal hat die Gruppe Deutsche Börse aufgrund ihres diversifizierten Geschäftsmodells erneut ein solides Ergebnis erzielt. Für das nächste Geschäftsjahr planen wir eine weitere Erhöhung der Investitionen, um den Ausbau der Infrastruktur und die Erschließung neuer Wachstumsfelder vor dem Hintergrund eines neuen regulatorischen Rahmenwerks für die globalen Finanzmärkte weiter zu beschleunigen. Gleichzeitig setzen wir das rechtzeitig vor der Finanzkrise begonnene straffe Management der Betriebskosten konsequent fort. Auf Basis der starken Finanzlage und der weiterhin soliden Cash Flows setzen wir die bereits im Februar angekündigten Aktienrückkäufe wie geplant im vierten Quartal um.“

Ergebnis Q3/2012
Im dritten Quartal 2012 lagen die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse mit 471,0 Mio. € deutlich unter denen des Vorjahresquartals (Q3/2011: 578,6 Mio. €), das von hoher Volatilität im Zusammenhang mit den Turbulenzen in der Eurozone geprägt war. Die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft lagen bei 11,5 Mio. € (Q3/2011: 21,2 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf das niedrigere Zinsniveau zurückzuführen.

Die operativen Kosten lagen mit 227,4 Mio. € um 8 Prozent unter denen des Vorjahres (Q3/2011: 248,3 Mio. €) und enthalten Sondereffekte in Höhe von 1,8 Mio. €. Im dritten Quartal 2011 summierten sich die Sondereffekte auf 25,5 Mio. €.

Das Beteiligungsergebnis lag mit 1,8 Mio. € unter dem des Vorjahres (Q3/2011: 3,5 Mio. €). Es wird im Wesentlichen durch die Scoach Holding S.A., die Direct Edge Holdings, LLC und die European Energy Exchange AG erzielt. In Summe konnte die Gruppe Deutsche Börse damit ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 245,4 Mio. € erzielen (Q3/2011: 333,8 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte lag das EBIT im dritten Quartal 2012 bei 247,2 Mio. € (Q3/2011: 359,3 Mio. €).

Das Finanzergebnis belief sich im dritten Quartal 2012 auf −23,8 Mio. € und spiegelt vor allem Zinszahlungen für ausstehende Anleihen wider. Im Vorjahresquartal hatte das Finanzergebnis bereinigt um Sondereffekte im Zusammenhang mit der Übernahme sämtlicher Anteile an der Eurex Zürich AG bei −19,3 Mio. € gelegen.

Der Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss, über den Gewinne und Verluste von Tochterunternehmen mit Minderheitsaktionären geteilt werden, lag im dritten Quartal bei 4,0 Mio. € (Q3/2011: 3,0 Mio. €). Der Konzern-Periodenüberschuss für das dritte Quartal 2012 belief sich auf 159,9 Mio. € gegenüber 317,0 Mio. € im dritten Quartal 2011. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 186,6 Mio. ausstehenden Aktien bei 0,86 € (Q3/2011: 1,70 € bei 186,0 Mio. ausstehenden Aktien). Bereinigt um Sondereffekte lag der Konzern-Periodenüberschuss bei 161,2 Mio. € (Q3/2011: 248,6 Mio. €) und das Ergebnis je Aktie im dritten Quartal 2012 bei 0,87 € (Q3/2011: 1,33 €).

Ergebnis Q1–3/2012
Kumuliert beliefen sich die Nettoerlöse in den ersten neun Monaten 2012 auf 1.484,6 Mio. € (Q1–3/2011: 1.611,3 Mio. €). Die operativen Kosten lagen bei 704,9 Mio. € (Q1–3/2011: 693,2 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte lagen die operativen Kosten mit 675,3 Mio. € um 6 Prozent über denen der Vorjahresperiode (Q1–3/2011: 637,9 Mio. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf höhere Aufwendungen für Wachstumsinitiativen und Infrastrukturmaßnahmen zurückzuführen. Das bereinigte EBIT in den ersten neun Monaten 2012 betrug 813,8 Mio. € (Q1–3/2011: 987,0 Mio. €). Der bereinigte Konzern-Periodenüberschuss lag in den ersten neun Monaten 2012 bei 541,6 Mio. €, gegenüber 672,7 Mio. € in der gleichen Periode im Vorjahr. Das bereinigte unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 2,88 € (Q1–3/2011: 3,61 €).

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