Vorbild 'industrielle Produktion': Mit Robotersystemen zu mehr Effizienz auch in der Logistik

Der Bedarf an Robotiklösungen für den Einsatz in logistischen Prozessen ist sehr groß. Das zeigen die Markstudien des BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH an der Universität Bremen, und die Nachfrage bestätigt das: Gesucht sind vornehmlich Systeme, die sich individuell in bestehende Prozessketten integrieren lassen.

Seit Langem forschen die BIBA-Wissenschaftler auf diesem Gebiet und arbeiten hier unter anderem mit dem Industriepartner ThyssenKrupp Krause GmbH zusammen. Nun präsentieren sich die beiden Entwicklungspartner zum „forum robotic“ vom 12. bis 13. Februar in Bremen (Halle 7, Stand 7.B-10).

Zudem öffnet das BIBA seine Forschungslabore. Kongress-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer bekommen die Gelegenheit, sich vor Ort über die neuesten Entwicklungen in der Robotik-Logistik zu informieren und verschiedene Entwicklungen wie zum Beispiel den Paketroboter oder RFID- und Greifer-Systeme live bei der Arbeit zu erleben. Wer Interesse hat, kann sich während des Kongresses am zentralen Schalter oder am BIBA-Stand anmelden. Am 2. Veranstaltungstag im Anschluss an die Forumsbeiträge beginnt die Besichtigung in der BIBA-Forschungshalle (13. Februar, 16 bis 18 Uhr).

Vom Be- und Entladen von Containern, Wechselbrücken oder Rollbehältern bis hin zum Palettieren: Immer mehr Unternehmen streben danach, diese ergonomisch stark belastenden Tätigkeiten von Roboter-systemen erledigen zu lassen. Insbesondere für die Handhabung von Massenstückgütern ist die Automatisierung interessant. Doch der Markt bietet kaum Lösungen, die sich individuell in bestehende Systeme einbinden lassen. So klaffen Lücken in der Prozesskette, und viele Arbeiten müssen noch immer manuell geleistet werden.

„Diese Lücken gilt es nun zu schließen“, sagt Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer vom BIBA. „Robotersysteme sind in der Logistik künftig unverzichtbar. Wir wollen hier eine Effizienz erreichen, wie sie in der industriellen Produktion schon lange üblich ist.“ Mit der Entwicklung des Paketroboters zur autonomen Entladung von Containern sind die Bremer Forscher und ihre Entwicklungspartner aus der Wirtschaft dem Ziel bereits einen großen Schritt näher gekommen: ThyssenKrupp Krause produziert, vertreibt und integriert das System inzwischen erfolgreich. Zudem arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit dem BIBA an der Weiterentwicklung.

Das Forschungsinstitut, das sich inzwischen auch als Kompetenzzentrum für Robotik-Logistik einen Namen gemacht hat, schaut darüber hinaus schon in die Ferne und arbeitet an Lösungen für die Logistik von Morgen. In seinem Forschungs- und Entwicklungskonzept „Logistikfabrik der Zukunft“ setzt es sich mit den künftigen Anforderungen auseinander. Dabei betrachten die Wissenschaftler die Gesamtheit der logistischen Abläufe innerhalb der Prozessketten, und als eines der drei wesentlichen Handlungsfelder sehen sie den Bereich „Automatisierung und Robotik“.

BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH

Das BIBA ist ein ingenieurwissenschaftliches Forschungsinstitut, das sich schwerpunktmäßig mit den technischen und organisatorischen Fragestellungen von Produktions- und Logistiksystemen beschäftigt. Es erforscht und entwickelt Lösungen, die es auch in Unternehmen aller Branchen, Größen und Nationalitäten praxisgerecht umsetzt. Im BIBA arbeiten rund 100 Menschen. Sie kommen aus der Produktionstechnik, dem Wirtschaftsingenieurwesen, der Informatik, der Physik und der Elektrotechnik sowie aus angrenzenden wissenschaftlichen Disziplinen. Das BIBA engagiert sich in EU-Forschungsverbünden und ist maßgeblich an mehreren Sonderforschungsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft beteiligt, darunter federführend im SFB 637 „Selbststeuerung logistischer Prozesse“.

ThyssenKrupp Krause GmbH

ThyssenKrupp Krause, ein Unternehmen von ThyssenKrupp Technologies, ist spezialisiert auf Hightech-Anlagen und beschäftigt weltweit zirka 2.000 Mitarbeiter. Am Standort Bremen, wo der Paketroboter gebaut wird, arbeiten rund 900 Menschen. Seinen Ruf als Schrittmacher für neue, technische Lösungen verdiente sich ThyssenKrupp Krause im Bereich der Montage-, Prüf- und Testsysteme für Aggregate vornehmlich für die Automobil- und Zuliefererindustrie. So werden alle Anforderungen an einen Lieferanten von Maschinen und Anlagen erfüllt – von der Projektplanung über die Konstruktion bis hin zur Fertigung, Montage und Inbetriebnahme.

Ihre Ansprechpartner:

Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer (BIBA, Abteilungsleiter),
Telefon: 0173 616 36 83, E-Mail: ech@biba.uni-bremen.de
Dipl.-Ing. Carsten Rasch (ThyssenKrupp Krause, Account Manager Logistik)
Telefon: 0421 68 88 13 53 oder 0173 602 13 06, E-Mail: carsten.rasch@thyssenkrupp.com

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