Umweltfreundliche Fahrt zum Arbeitsplatz: Forschung zur Elektromobilität in Rhein-Main abgeschlossen

Sie ermittelte die Akzeptanz von Elektromobilität, indem sie über 400 (zukünftige) Nutzer(innen) von Elektrofahrzeugen befragte und deren Mobilitätsverhalten in über 1.000 Fragebögen auswertete. Die Fachgruppe kam zu dem Ergebnis, dass für den täglichen Weg zur Arbeit 89 Prozent der Befragten im Rhein-Main-Gebiet bereits heute ein Elektrofahrzeug nutzen können.

Jedoch wäre nur rund ein Sechstel der Befragten bereit, die erhöhten Mehrkosten beim Kauf eines Elektrofahrzeugs im Vergleich zu einem herkömmlichen PKW auf sich zu nehmen. Der Forschungszeitraum umfasste Januar 2010 bis August 2011. Kooperationspartner waren die Goethe-Universität Frankfurt am Main und das Darmstädter Umweltberatungsunternehmen e-hoch-3.

Das Rhein-Main-Gebiet ist eine von acht Modellregionen für Elektromobilität in Deutschland, die an dem vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Programm „Modellregionen Elektromobilität in Deutschland“ teilnimmt. Dazu sind von den Kooperationspartnern zahlreiche Projekte durchgeführt worden, in denen Elektrofahrzeuge intensiv getestet werden konnten.

Die Fachgruppe Verkehrsplanung und Öffentlicher Verkehr der FH stellte fest, dass ein durchschnittlicher Elektro-Pkw für den größten Teil der Berufspendler(innen) als Transportmittel zum Arbeitsplatz ausreiche, da seine Reichweite rund 100 Kilometer beträgt. Nur zwei Prozent der Befragten legen einen Weg von mehr als 100 Kilometern zum Arbeitsplatz zurück. Unter der Voraussetzung, dass sie entweder am Wohnort oder am Arbeitsort eine Möglichkeit haben, die Fahrzeugbatterie aufzuladen, könnten 89 Prozent der Befragten einen Elektro-Pkw für ihren Arbeitsweg nutzen. Zwei Fünftel der Befragten geben jedoch an, dass Elektrofahrzeuge Reichweiten von über 200 Kilometern abdecken müssten, um für sie in Betracht zu kommen.

„Die Kostenfrage stellt für viele unserer Befragten noch ein Problem dar. Es ist davon auszugehen, dass diese Mehrkosten zurzeit noch die Kaufbereitschaft vieler Kundinnen und Kunden hemmen“, sagt Prof. Dr. Petra K. Schäfer vom Fachbereich 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der FH FFM; sie ist Leiterin der Fachgruppe. Elektrofahrzeuge sind, bedingt durch die geringe Nachfrage sowie die verhältnismäßig teure Technologie, mit hohen Anschaffungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen verbunden. Nur rund ein Sechstel der Befragten sei zu Mehrkosten von 20 Prozent oder mehr im Vergleich zu einem Pkw mit Verbrennungsmotor bereit, erklärt sie weiter.

Neben Elektro-Pkws sind auch E-Bikes, sogenannte Pedelecs, eine gute Alternative zum herkömmlichen Pkw und zu Fahrrädern, wenn nur eine kurze Distanz bewältigt werden muss. „Das Gefühl, etwas für die Umwelt zu tun, und gleichzeitig nicht verschwitzt zur Arbeit zu kommen, macht das Pedelec so attraktiv“, erklärt Schäfer. Mehr als die Hälfte der Befragten fahren nicht mehr als zehn Kilometer zu ihrem Arbeitsplatz. „Eine Distanz, die mit Pedelecs bequem zu bewältigen ist“, so Schäfer. Die Reichweite der Batterie von Pedelecs liegt in der Regel bei rund 40 bis 50 Kilometern.

Die Forschungsergebnisse wurden im September 2011 bei einer Abschlussveranstaltung an der FH FFM den Projektpartnern sowie Vertretern des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH präsentiert. Die wichtigsten Forschungsergebnisse können unter http://www.fh-frankfurt.de/verkehr heruntergeladen werden.

Media Contact

Sarah Blaß idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-frankfurt.de/verkehr

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