Schnelle Musik im Auto verdoppelt Unfallrisiko

Dröhnende Beats verlocken bei Fahrsimulationstests zu gewagten Manövern

Nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch schnelle Musik im Auto kann tödlich sein. Tests israelischer Forscher an Fahrsimulatoren haben gezeigt, dass schnelle Musik das Unfallrisiko verdoppelt. Bisher haben Studien nur eine Verbindung zwischen lauter Musik und einem gefährlichen Fahrverhalten festgestellt, berichtet New Scientist in der aktuellen Online-Ausgabe.

Forscher um Warren Brodsky von der Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheva ließ 28 Studenten virtuell Runden durch die Straßen Chicagos drehen. Die Runden wurden gezogen, während eine Gruppe Musik hörte, die andere Kontrollgruppe ohne musikalische Untermalung fuhr. Die Musikstile reichten von langsamen Balladen George Bensons bis hin zu dröhnender Klubmusik. Das Tempo lag zwischen 60 Beats pro Minute und minütlichen 120 Beats und mehr. Die Musik würde darüber hinaus sehr laut gespielt, um den Effekt zu maximieren. Beide Gruppen hatten eine durchschnittliche Fahrpraxis von sieben Jahren.

Mit zunehmendem Musiktempo fuhren die Studenten riskanter. Unter schnellen Beats, so die Forscher, übersahen sie rote Ampeln und verursachten mehr Unfälle. Die Unfälle verdoppelten sich bei schnellen Musikstücken gegenüber langsamen Balladen, erklärte Brodsky. Gleichzeitig betont der Forscher aber auch, dass das Verhalten an einem Simulator nicht eins zu eins auf Straßen übertragen werden könne. „Aber es sollte Ernst genommen werden“. Denn ein Monitoring der Herzfrequenz der Lenker zeigte, das diese weniger schwankte, wenn Musik, welcher Art auch immer, gehört wurde, im Vergleich zu einer Fahrsituation ohne Musik. Diese geringen Schwankungen der Herzfrequenz zeigen, dass Musik die Aufmerksamkeit der Fahrer schmälert, vermutet Brodsky. Autofahrern rät Brodsky, sich des Einflusses des Musiktempos auf das Fahrverhalten bewusst zu werden. Er empfiehlt langsame Musikstücke und das Leiserstellen der Lautsprecher.

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Sandra Standhartinger pte.online

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