Fahrzeugtechnik: die AutoTram® fährt kostengünstig und schadstoffarm

Eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Verkehrsmitteln ist die AutoTram®, die in Zukunft auch durch Sachsens Städte fahren soll. Entwickelt von Forschern des Dresdner Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme ist das Gefährt eine Kombination aus Bus und Straßenbahn: Es fährt wie ein Bus auf Gummireifen, wird aber durch elektronische Sensorsysteme in Kombination mit mehreren gelenkten Achsen auf einer virtuellen Fahrspur gehalten und kann somit auch als langer straßenbahnähnlicher Zug nahezu schleppkurvenfrei fahren. Optische Systeme unterstützen den Fahrer bei der Fahrzeugführung. Ins Steuer greifen braucht er nur, wenn ein Hindernis den Weg versperrt oder ein Kind plötzlich auf die Straße läuft. Da auf Schienen und Oberleitungen verzichtet werden kann, reduzieren sich die Gesamtkosten im Vergleich zur klassischen Straßenbahn um 30 bis 50 Prozent.

Gegenwärtig werden in einem Versuchsfahrzeug mehrere Antriebssysteme erprobt. Möglich ist sowohl ein hybrides Brennstoffzellen- und Energiespeichersystem als auch ein diesel-elektrischer Hybridantrieb. Lokal emissionsfrei ist die Variante, bei der die AutoTram® an Dockingstationen so aufgeladen wird, dass sie bis zur nächsten Ladestation ohne Treibstoff auskommt.

Für den Pilotbetrieb im öffentlichen Personennahverkehr ist eine Kombination aus Dieselmotor und Schwungradspeicher geplant. Dabei wird die überschüssige Motorleistung bei Fahrt mit kon-stanter Geschwindigkeit dazu genutzt, um das Schwungrad aufzuladen. Danach kann die Auto-Tram bis zu zwei Kilometer mit abgestelltem Motor weiter betrieben werden und auch ohne lästige Dieselabgase und Geräusche an den Haltestellen an- und abfahren. Durch die Rückspeicherung der Bremsenergie können Dieselverbrauch und Schadstoffausstoß wesentlich reduziert werden. Vorgestellt wird ein Modell des in Kooperation mit der Hübner GmbH weiterentwickelten Verkehrs-systems auf der Internationalen Automobilausstellung, die vom 21. bis 28. September 2006 in Hannover stattfindet.

Kontakt:
Dr. Matthias Klingner,
Martin Wiel
Fraunhofer-Institut für
Verkehrs- und Infrastruktursysteme
Zeunerstraße 38
01069 Dresden
Tel: 0351 – 4640 640
E-mail: matthias.klinger@ivi.fraunhofer.de
martin.wiel@ivi.fraunhofer.de
Im Jahr seines 800. Jubiläums ist Dresden vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als „Stadt der Wissenschaft 2006“ ausgezeichnet worden. Als vielfältigste Wissenschaftslandschaft im Osten Deutschlands verfügt Dresden über eine Infrastruktur von zehn Hochschulen, drei Max-Planck-, fünf Leibniz- und elf Fraunhofer-Instituten. Hinzu kommen zahlreiche Transfereinrichtungen, Netzwerke, Kompetenzzentren sowie forschende Unter-nehmen. Mit der Reihe „Aktuelles aus der Forschung“ möchte das Projektbüro „Stadt der Wissenschaft 2006“ herausragende Projekte aus den Dresdner Wissenschaftseinrichtungen vorstellen und Ansprechpartner für die weitere Recherche bieten.

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Susann Pfeiffer idw

Weitere Informationen:

http://www.dresden-wissenschaft.de

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