Liebe macht blind! Deutsche Wildtier Stiftung warnt vor erhöhter Unfallgefahr während Paarungszeit der Rehe
Dazu kommt, dass Rehe sehr anpassungsfähig und damit erfolgreiche Kulturfolger sind: Ballungszentren gehören zu ihrem Lebensraum und auch steter Autoverkehr beunruhigt sie nicht. Deshalb sieht man sie auch tagsüber gern dicht neben Autobahnen und Landstraßen äsen. Damit steigt nicht nur morgens und abends, zur Hauptverkehrszeit, die Gefahr von Verkehrsunfällen stark an. „Verliebte“ Rehe queren jetzt auch tagsüber die Straßen, häufig auch in unseren Städten und nicht nur auf einsamen Landstraßen oder in durch Wildwechselschilder gekennzeichneten Waldstücken.
„Während der Blattzeit, wie die Paarungszeit in der Jägersprache genannt wird, neigen die Böcke gerade an heißen, schwülen Tagen zu erhöhter Mobilität, dann ist also noch mal besondere Vorsicht geboten“, so Hilmar Frhr. v. Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.
Biologisch betrachtet gehören Rehe zur Familie der Hirsche (Cervidae). Sie sind mit etwa eineinhalb Jahren geschlechtsreif. Nach der Befruchtung tritt eine viereinhalb-monatige Eiruhe (Keimruhe) ein, das heißt, die befruchteten Eizellen entwickeln sich verzögert. Im Mai/Juni werden nach einer Tragezeit von etwa neuneinhalb Monaten durchschnittlich zwei Kitze geboren. Zu den Fressfeinden der Kitze zählen Fuchs und Wildschwein, aber auch wildernde Hunde. Die natürlichen Feinde wie Wolf, Luchs, Bär und Steinadler fehlen heutzutage weitgehend. In der Wildnis erreichen Rehe ein Alter von zehn bis zwölf Jahren. Die Hauptgefahr geht jedoch vom Straßenverkehr aus: jedes Jahr verenden rund 200.000 Rehe in Folge von Unfällen auf unseren Straßen.
Die Broschüre „Vorsicht Wildwechsel“ mit wertvollen Tipps zur Vermeidung von Unfällen kann kostenlos bei der Deutschen Wildtier Stiftung, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg oder unter http://www.DeutscheWildtierStiftung.de angefordert werden.
Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch gegründet. Ihr Ziel ist es, einheimische Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen zu fördern und erlebbar zu machen. Schirmherr der Deutschen Wildtier Stiftung, die zu den bedeutendsten Stiftungen für Natur-und Wildtierschutz in Europa zählt, ist Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog.
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Deutsche Wildtier Stiftung: Sven Holst, Geschäftsführer, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg, Telefon: 040/73 33 93 31, Fax: 040/7 33 02 78, S.Holst@DeWiSt.de
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