Speed-Zug auf dem Weg nach Osten

Frachtbrief-EDV erleichtert Bürokratie

Mithilfe von EDV und elektronischer Frachtpapierübermittlung soll es zukünftig möglich sein, die Abläufe im Güterzugverkehr optimal aufeinander abzustimmen und die 1.800 Kilometer lange Strecke, Berlin-Moskau, in nur 3,5 Tagen zu bewältigen. Die Frachtbriefe werden dabei schon im Vorhinein an die Kontrollstellen gesendet, was eine deutliche Reduktion der Transportzeiten ermöglicht. Bisher brauchen Güterzüge auf dieser Strecke bis zu zehn Tage. Der Lkw schafft es in zwar in vier bis fünf Tagen, doch kann es nun zu massivem Konkurrenzkampf mit der Bahn kommen.

In diesem Moment befindet sich ein Test-Güterzug auf dem Weg nach Osten. „Es hat bisher alles gut geklappt und wir haben bereits zwei Stunden gegenüber den herkömmlichen Güterzügen eingespart“, sagte Thomas Altmann, Unternehmenssprecher bei der Railion Deutschland AG, im pressetext-Gespräch. Der Test-Zug startete heute Nacht um 2:54 Uhr in Berlin und soll schon kommenden Sonntag in Moskau eintreffen. „Den elektronischen Frachtbrief in Deutschland gibt es ja schon länger“, erklärte Altmann. „Doch geht es darum, die Frachtdaten so weit im Voraus zu senden, dass auch die ausländischen Behörden sie bei Eintreffen des Zugs schon haben.“

„Es kann natürlich immer zu Verspätungen kommen, da wetter- oder umweltbedingte Faktoren nicht eingeplant werden können“, erklärte Altmann. Es würden zwar alle technischen Möglichkeiten zur Verbesserung des Systems überprüft, doch sei zukünftig keine Echtzeitüberwachung (pressetext berichtete: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=051027050 ) für den bis zu 100 Stundenkilometer schnellen Zug eingeplant.

Zeit könne auch eingespart werden, indem die Anzahl der Lokomotivwechsel reduziert werde, so Altmann weiter. Doch könne man nicht völlig darauf verzichten, da an der Grenze zu Weißrussland die europäische Normalspur (1.435 mm) ende und zur osteuropäischen Breitspur (1.524 mm) übergehe und auch die Energieversorgung eine andere sei.

Ziel des Experiments ist es, in enger Kooperation zwischen der DB-Güterbahn Railion http://www.railion.com , der polnischen PKP, der weißrussischen BC und der russischen RZD die Grundlagen für eine künftige Beschleunigung aller Güterzüge auf dem Korridor Deutschland-Russland und damit für eine deutliche Steigerung des Verkehrsaufkommens zu schaffen.

Auch in Österreich hat die ÖBB http://www.oebb.at die elektronische Frachtbriefübermittlung schon seit ein bis zwei Jahren in ihre Organisation aufgenommen. „Dieses System ist vor allem an der Grenzübergabe wichtig, wo es zu einer Vereinfachung der Vorgänge und damit zu einer Zeitersparnis kommt“, so Thomas Berger, Pressesprecher der Rail Cargo Austria AG http://www.railcargo.at im Gespräch mit pressetext. Ein gutes Sicherheitskonzept sei von Bedeutung, meinte Berger weiter. „Die Daten werden nur verschlüsselt weiter gegeben und der Zugriff erfordert natürlich eine PIN-Eingabe.“

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Christina Schürz pressetext.deutschland

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