Japan und Frankreich planen neue "Concorde"

300 Passagiere in sechs Stunden von New York nach Tokio

Japan und Frankreich wollen nach Angaben von BBC-Online ein Nachfolge-Überschallflugzeug der Concorde bauen. Unternehmen der beiden Länder werden die notwendigen Vorplanungskosten von jährlich 1,84 Mio. Dollar für die kommenden drei Jahre teilen. Bei der derzeit in Paris stattfindenden Airshow wurden bereits die ersten Kooperationsverträge unterzeichnet, so der japanische Handelsminister Shoichi Nakagawa. Das Flugzeug soll 300 Passagieren Platz bieten (dreimal soviel wie die Concorde) und die Flugzeit von New York nach Tokio auf sechs Stunden reduzieren.

„Eine wirklich signifikante industrielle Zusammenarbeit“, so bezeichnete der Handelsminister den Deal. Nakagawa erwähnte bei den Gesprächen, dass Japan bereits ein Flugzeug-Triebwerk entwickelt hat, dass die fünffache Schallgeschwindigkeit erlauben würde. Im Vergleich dazu war die Concorde mit doppelter Schallgeschwindigkeit ein langsames Verkehrsmittel. Experten kritisierten bei der Concorde, dass trotz der 34-jährigen Einsatzzeit des Überschallflugzeuges die Entwicklungskosten nicht einmal annähernd abgedeckt wurden. Die Wirtschaftlichkeit eines Überschallflugzeuges bleibt trotz verbesserter Technik auch heute noch fragwürdig.

Frankreich hat als ehemaliger Mitkonstrukteur und als Betreiber der Concorde sicherlich Erfahrung, die es in das gemeinsame Projekt mit einbringen kann. Luftfahrtexperten sehen in dem neuen Vertrag aber auch eine anderen Aspekt: Bisher hat Japan ausschließlich mit US-Flugzeugherstellern kooperiert. „Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Luftfahrt mit europäischen Partnern ist etwas Neues“, erklärte Yoshio Watanabe von der Society of Japanese Aerospace Companies.

Die Airshow in Paris ist indessen zur offenen Schlacht zwischen Airbus und Boeing geworden. Zahlreiche interne Personalrochaden in den beiden Unternehmen spielen dabei ebenso mit wie der Kampf um Kundschaft für die neue Generation von zivilen Flugzeugen. Der A380 steht als größtes Passagierflugzeug konkurrenzlos an der Spitze. Im Segment um die 300-Sitzer ist der Krieg aber voll entbrannt. Dabei existieren beide Modelle, die Boeing 787 Dreamliner und der A350, erst auf dem Reißbrett.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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