CargoLifter erhält Zulassung als Luftschiff-Instandhaltungsbetrieb

Die CargoLifter Development GmbH hat einen Meilenstein des Zulassungsprozesses erreicht: Die Außenstelle Berlin des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA) hat den Luftschiff-Entwicklern am 14. August 2001 die Zulassung als Instandhaltungsbetrieb nach europäischem Luftrecht JAR145 erteilt. Die nötige Voraussetzung dafür, die deutsche Musterzulassung für das Trainings-Luftschiff „Charly“ vom Typ Skyship 600B, hatte das Logistik-Unternehmen im Bereich „Leichter als Luft“ bereits am 3. August erhalten.

Mit der Zulassung als Instandhaltungsbetrieb kann das CargoLifter künftig eigenverantwortlich planmäßige und außerplanmäßige Wartung an „Charly“ und künftig musterzugelassenen Luftschiffen vornehmen, um deren ständige Einsatzbereitschaft sicher zu stellen. Wesentliche Voraussetzung zur Erteilung der Zulassung als Instandhaltungsbetrieb waren unter anderem die Bereitstellung qualifizierten Personals, eine den Anforderungen eines Instandhaltungsbetriebes entsprechende Infrastruktur samt erforderlicher Werkzeuge, ein Lager mit Ersatzteil-Bestand, die Dokumentation in Form eines Qualitätsmanagement-Handbuches sowie ein musterzugelassenes Luftschiff. „Auch bei diesem Zulassungsverfahren hat sich die gute Zusammenarbeit mit dem LBA wieder bestätigt.“, so Dr. Siegfried Jung, Leiter des Qualitätswesens der CargoLifter AG. „Durch die hohe Kooperationsbereitschaft sämtlicher Beteiligten konnten wir diesen Meilenstein im Unternehmensaufbau erreichen.“

Weitere Zulassungsprozesse für „Charly“ laufen

Als nächster Schritt steht die deutsche Verkehrszulassung von „Charly“ auf dem Plan. Damit kann der Aufbau des Luftfahrtunternehmens für Luftschiffe weiter voran getrieben werden, das seit September 2000 beim LBA beantragt ist. Diese Zulassung erwartet CargoLifter noch im Jahr 2001. „Die Ausbildung von Piloten wird nunmehr entsprechend den deutschen Regeln zunächst außerhalb einer Pilotenschule weiter geführt. Der Aufbau der Ausbildungsstätte, die ebenfalls seit September 2000 beantragt ist, wird fortgesetzt“ so Wolfgang Häuser, Geschäftsführer der CargoLifter Airship Operation GmbH. Die Genehmigung wird im Jahr 2002 erwartet. Bisher hat die Airship Operation mit „Charly“ einen Piloten für das Skyship 600B deutsch zertifiziert. Zwei weitere Piloten haben ihre Checkflüge nach den Regeln der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA am 06. Juli 2001 erfolgreich in Brand absolviert. Deren Pilotenlizenzen werden derzeit vom LBA für Deutschland validiert.

Die CargoLifter AG mit Sitz in Berlin entwickelt ein 260 Meter langes und 65 Meter dickes Luftschiff zum Transport überdimensional großer und schwerer Güter von bis zu 160 Tonnen Gewicht: den CargoLifter CL 160. Der „fliegende Kran“ soll künftig aufwändige Schwerlast-Transporte schneller, einfacher und kosteneffizienter durchführen – ohne zu landen und nahezu unabhängig von der bestehenden Infrastruktur. Um eine marktnahe Entwicklung des Luftschiffes zu gewährleisten, kooperiert CargoLifter im Rahmen des „Lead-User“-Konzeptes bereits heute mit verschiedenen Industrie-Unternehmen. Seit Mai 2000 ist das Unternehmen am Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (WKN 540 261, Kürzel CLA), seit Dezember 2000 im MDAX.

Der CargoLifter Konzern beschäftigt derzeit über 444 Mitarbeiter, rund 242 davon in der Luftschiff-Entwicklung der CargoLifter Development GmbH am Werftstandort Briesen-Brand (Brandenburg). Brand ist derzeit der Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens: Ende 2000 wurde hier die Produktionshalle für den CL 160 fertig gestellt – mit 107 Metern Höhe, 210 Metern Breite und 360 Metern Länge die größte stützenfrei erbaute Halle der Welt. Um Interessenten die Möglichkeit zu geben, die Luftschiff-Entwicklung „live“ zu verfolgen, hat das Unternehmen dort den Themenpark CargoLifter World eingerichtet, der seit der Eröffnung im Juni 2000 auf großen Zuspruch gestoßen ist.

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Roland Riedel ots

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