Traffic-Sensor auf dem Weg in die Produktion

Weiteres Beispiel funktionierenden Technologietransfers aus der Universität des Saarlandes.

Mitte April 2001 machte eine Pressemitteilung auf den frischentwickelten Traffic-Sensor aus der Ideenschmiede des Saarbrücker Experimentalphysikers Professor Uwe Hartmann aufmerksam. Das Verfahren eröffnet neue Perspektiven in Sachen Verkehrsplanung und Leitsysteme. Als Reaktion auf die folgenden Berichte in den Medien war die Nachfrage seitens der Wirtschaft groß: Hersteller von Sensoren und Navigationssystemen zeigten an dem Sensor ebenso Interesse wie große, auch international auf dem Gebiet von Verkehrsleitsystemen tätige Unternehmen. Auch Stadtverwaltungen meldeten sich, um sich über die Neuentwicklung zu informieren.

Nach knapp drei Monaten rückt nunmehr die Serienproduktion des Sensors näher: Im Rahmen einer Kooperation mit der TCZ Traffic Communication GmbH soll das patentierte Magnetfeldsensorsystem noch in diesem Jahr in die Anwendung umgesetzt werden. Die TCZ GmbH arbeitet als eines der ersten Unternehmen mit magnetischen Sensoren für Verkehrsdaten-Erfassungssysteme und bietet seit zwei Jahren erste Produkte zur Fahrzeugklassifikation, -zählung oder Geschwindigkeitsermittlung an.

Der von der Arbeitsgruppe um Professor Uwe Hartmann entwickelte mobile, handliche, kostengünstige und absolut verlässliche Traffic-Sensor macht es möglich, Fahrzeuge, bzw. alles aus Metall zu erfassen. Der Sensor liefert genaueste Ergebnisse, wie viele Fahrzeuge welcher Fahrzeugart – vom PKW, LKW, Motorrad, bis hin zum Flugzeug – in welcher Geschwindigkeit wann vorbeikommen.
Nicht nur der Verkehrsplanung stellt das neue Verfahren mit zuverlässiger Verkehrszählung genauste Entscheidungskriterien in Aussicht. Sein Anwendungsspektrum ist weit: So wird zum Beispiel ein verbessertes Verkehrsleitsystem samt Stauumgehung, Parkplatzangabe bis hin zur Ampel-Signalsteuerung mit Hilfe der Sensoren möglich. Sensoren könnten auch nachweisen, ob oder wie lange ein Auto parkt, was das Parken in Parkhäusern vereinfachen könnte.
Ein speziell entwickeltes Messsystem, das auf Magnetosensoren, also auf der Messung magnetischer Felder basiert, bildet die Grundlage des Traffic-Sensors. Er ist hochempfindlich und gleichzeitig robust: Unauffällig untergebracht etwa in einem Katzenauge, das heute bei Baustellen auf der Straße die Spur anzeigt, kann er sogar ohne Schaden überfahren werden. Der Sensor misst in alle Raumrichtungen, und es ist unerheblich, in welcher Entfernung das Fahrzeug vorbeifährt – ob nun ganz nah oder gar auf der Gegenfahrbahn. Auch sind die Sensoren an- und abschaltbar. Die Ergebnisse der Messung können online abgerufen und weiterverarbeitet werden.
Ein weiterer entscheidender Vorteil des Traffic-Sensors: Er ist sehr preiswert und relativ einfach zu installieren.

Der Traffic-Sensor ist ein Ergebnis der Arbeit am Saarländischen Applikationslabor für MagnetoSensorik, kurz SAMS, das im Jahr 2000 seine Arbeit in der Saarbrücker Experimentalphysik am Lehrstuhl von Prof. Uwe Hartmann aufgenommen hat. Eingerichtet wurde SAMS vom saarländischen Wissenschaftsministerium. Hier soll das in die Wirtschaft transferiert werden, was zum Thema Magnetosensoren erforscht wird.

Es ist geplant, den Traffic Sensor auf der Internationalen Automobil Ausstellung IAA im September einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.


Sie haben Fragen?
Dann setzen Sie sich bitte in Verbindung mit
Prof. Dr. Uwe Hartmann
Tel: 0681 302-3798 oder -3799
E-Mail: u.hartmann@mx.uni-saarland.de

oder
Reinhard Zachmann
TCZ Traffic Communication GmbH
Standort Schmalkalden: Tel: 03683 / 798-440, Fax: 03683/798313
Standort Bayern: Tel: 08774 / 9687-335, Fax: 08774/9687336

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Claudia Brettar idw

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