Vom Spätzünder zum Frühstarter: Verbesserter Katalysator in Sicht?
Mainzer Institut will Kaltstartproblem lösen – DBU gibt 200.000 Euro
Katalysatoren in Kraftfahrzeugen sind echte Spätzünder: Bevor sie das umweltschädigende Kohlenmonoxid aus dem Abgas filtern können, müssen sie erst richtig auf Touren kommen. Bis sie aber die optimale Betriebstemperatur von 200 Grad erreicht haben, dauert es. Zeit, in der sie die Umwelt nicht wirkungsvoll schützen können. Das wird sich möglicherweise bald ändern. Mit finanzieller Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück) will das Institut für Mikrotechnik Mainz (IMM) mit verschiedenen Partnern einen Spezialkatalysator entwickeln, der schon bei einer Umgebungstemperatur von 30 Grad volle Leistung bringt. DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde: „Die bisher geleisteten Vorarbeiten sind so belastbar und vielversprechend, dass nun ein wichtiger Schritt hin zur Anwendung gemacht werden kann.“
Die Kaltstartproblematik herkömmlicher Drei-Wege-Katalysatoren ist nicht neu, das mögliche Umweltentlastungspotenzial erheblich. Brickwedde: „Ein durchschnittliches Automobil wird zu einem erheblichen Teil im Kaltstartmodus gefahren, was zu erheblichen Umweltbelastungen führt.“ Deshalb wollen die Projektpartner einen katalytischen Mikroreaktor entwickeln, der seine volle Wirkung schon bei Umgebungstemperatur bringt. Weitere Anwendungsgebiete sieht das IMM für den Einsatz in Motorrädern und Mopeds sowie in Arbeitsmaschinen wie etwa Motorsägen, wobei es in erster Linie den Nach-, Umrüst- und Ersatzteilmarkt im Auge hat. Die DBU fördert das Projekt mit über 200.000 Euro.
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