Prämien für weniger Spritverbrauch: Unternehmen belohnen ihre Kraftfahrer

Institut führt Umweltmanagement in Transportunternehmen ein – Umfangreiche Maßnahmen von Beleuchtung bis Fahrertraining

Umweltschonende und wirtschaftliche Fahrweise – das war Kraftfahrern, die tagtäglich für Speditionen unterwegs sind, in der Vergangenheit vielleicht nicht immer das erste Ansinnen. Zeit- und Kostendruck haben es in dieser Branche bisher verhindert, dass in großem Umfang auch der Umweltschutz berücksichtigt wird. Mithilfe einer Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) von 102.000 Euro hat das Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung Heilbronn/Mannheim (IVT) genau diesen Punkt aufgenommen, um gemeinsam mit sieben kleinen und mittelständischen Firmen den Umweltschutz in der Transportbranche noch mehr nach vorne zu bringen. Mit sehr guten Ergebnissen, wie sich jetzt beim Abschluss des Projektes zeigt: „Durch gezieltes Fahrertraining kann der Kraftstoffverbrauch eines Unternehmens um bis zu 15 Prozent gesenkt werden“, hob Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, ein Ergebnis besonders hervor.

Prämiensystem belohnt Sparfahrer

Als besonderen Anreiz entwickelte das IVT gemeinsam mit den Unternehmen ein Prämiensystem, das Fahrer belohnt, die besonders sicher, umweltschonend und damit wirtschaftlich fahren. Unter den Fahrern sei ein Wettbewerb um den niedrigsten Verbrauch entstanden – zu Gunsten der Umwelt. Dies beweise die Nachhaltigkeit dieser Idee, aber auch, dass Umweltschutz Spaß macht.

Durch Biodiesel große finanzielle Vorteile

Zwei Speditionen haben ihre Flotte vollständig auf Biodiesel umgestellt. Trotz eines geringen Mehrverbrauchs könnten die Firmen so bis zu 17 Cent pro Liter einsparen. Ergänzende Maßnahmen wie die Nutzung von Sonnenenergie und Regenwasseraufbereitungsanlagen flankierten das Programm. Zu Beginn habe die Aufnahme des Ist-Zustandes gestanden. Kennzahlen über Abfall, Strom und Energieverbrauch seien ermittelt worden, um Schwachstellen zu identifizieren, die es zu verbessern galt. So sei es einer Spedition gelungen, ausschließlich durch die optimierte Nutzung von Laderaum 60.000 Liter Kraftstoff einzusparen. Wo bisher sechs LKWs die Ladung hätten transportieren müssen, seien nun rechnerisch nur noch 3,4 vonnöten. „Das Projekt hat gezeigt, dass Umweltmanagementsysteme nicht zwangsläufig im Konflikt von Gewinnmaximierung und Rentabilität stehen“, so Brickwedde.

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