Solarbetriebenes Propeller-Flugzeug fliegt 40 Kilometer hoch

Britische Flugzeugbauer wollen Limit der Technologie ausloten

Zephyr-3, ein solarbetriebenes Propeller-Flugzeug, soll in den kommenden Monaten die schwindelerregende Höhe von 40 Kilometer über dem Grund erreichen. Mit dem ehrgeizigen Projekt wollen die britischen Hersteller nach Angaben von BBC-Online die Limits der Luftfahrttechnik ausloten. Bisher erreichten nur das Space-Shuttle und experimentelle Raketenflugzeuge diese Höhe. In der Stratosphäre soll Zephyr-3 Fotos eines heliumgefüllten Ballons schießen.

Doch Zephyr-3 von der Herstellerfirma QinetiQ, einem kommerziellen Ableger des britischen Verteidigungsministeriums, soll mehr sein als eine bloß hochfliegende Kamera. QinetiQ will die umweltfreundlichen Propellerflugzeuge als permanente „Stationen“ am Himmel sehen. Die Nurflügelflugzeuge sollen Funktionen von Satelliten wie etwa Unterstützung der Mobiltelefonie in entlegenen Gebieten, Umweltmonitoring und Beobachtungen nach Umwelt- oder Naturkatastrophen übernehmen. Auch militärische Funktionen könnten die unbemannten Flugzeuge übernehmen. Die größte technische Herausforderung ist allerdings der Nachtbetrieb der solarbetriebenen Flieger.

Dass die Konkurrenz jenseits des großen Teichs ebenso an solchen Flugzeugen arbeitet, ist den Briten nicht verborgen geblieben. Die Raumfahrtbehörde NASA betreibt ein ähnliches Flugzeug namens Helios, das bereits Höhen von 29 Kilometer erreicht hat. Nur diese Marke scheint die endgültige Grenze von Helios zu sein. Der britische Zephyr mit einer Flügelspannweite von zwölf Metern und einem Gesamtgewicht von etwas mehr als zwölf Kilogramm ist wegen seiner geringen Größe besser für die größeren Höhen geeignet. Kohlenfaserverstärkte Flügel und Solarzellen, die einen Kilowatt Strom für die fünf Motoren herstellen, sind die optimalen Voraussetzungen für die Leistung von Zephyr. Eines der größten technischen Probleme war die Überbrückung der Temperaturunterschiede in diesen Höhen. Bei Tag erwärmen sich die Flügel durch die ungeschützte Sonnenbestrahlung extrem, bei Nacht fallen die Temperaturen auf minus 50 Grad Celsius. Ein spezielles Schmiermittel musste gefunden werden, das Teile des Motors vor diesen Umwelteinflüssen schützen kann.

Beim Start bis in neun Kilometer Höhe wird Zephyr selbst ein Passagier unter der Gondel des Ballons sein. Dann werden die Motoren von einem Ballonpiloten gestartet und das Flugzeug wird sich in die Foto-Position bringen ehe es in langsamen Kreisen aufsteigt. Bei Erreichen der endgültigen Höhe wird Zephyr-3 mit einer Geschwindigkeit von etwa 70 Meter pro Sekunde fliegen. Innerhalb der kommenden Monate wird Zephyr seinen Jungfernflug antreten. Fest steht, dass die British Airways Concorde nach Nordamerika ihre Flugroute ändern muss, damit Zephyr-3 freien Flug nach oben hat.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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