BMBF fördert Forschung für "Die sichere Straße"

Assistenzsysteme vermeiden Unfälle – Software für Kinder-Verkehrstraining

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Forschung an neuer Multimedia-Verkehrserziehung sowie modernen Warnsystemen für Autos und will damit den Verkehr in Deutschland sicherer machen. Experten stellten die Ergebnisse des Projektnetzwerkes „Die sichere Straße“ am Dienstag auf einer zweitägigen Tagung in Darmstadt vor. Das BMBF finanzierte fünf Verbundprojekte für weniger Unfälle im Verkehr seit vier Jahren mit rund 5,5 Millionen Euro.

Kindern, Fußgängern und Radfahrern galt dabei als schwächere Verkehrsteilnehmer ein besonderes Augenmerk. So entwickelte die Universität Kassel einen neuen Radfahrunterricht mit Multimedia-Software (RMS), mit dem Kinder spielend ihr Verkehrsverhalten als Radfahrer verbessern können, indem sie sich gefahrlos mit unfallträchtigen Situationen auseinander setzen. Ein weiteres, gemeinsam mit Industrie, Instituten und der Bundesanstalt für Straßenbauwesen entwickeltes „Videobasiertes Assistenzsystem zur Erhöhung der Sicherheit ungeschützter Verkehrsteilnehmer“ (VESUV), warnt Autofahrerinnen und -fahrer vor Fußgängern und Radfahrern in ihrem Umfeld und schützt sie dadurch.

Im Straßenverkehr hat sich die Zahl der Verkehrstoten von 1970 bis heute von fast 20.000 auf unter 7.000 – trotz gestiegener Verkehrsleistung pro Jahr – stark verringert. Die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten ist hingegen nicht entsprechend gesunken. Die Verkehrssicherheit ist daher ein wichtiger Teil des Forschungsprogramms „Mobilität und Verkehr“ der Bundesregierung und ein Schwerpunkt der Forschungsförderung des BMBF.
Dabei wird im Rahmen des Gesamtprojekts „Intelligenter Verkehr und nutzergerechte Technik (INVENT)“ seit dem vergangenen Jahr unter anderem das Verbundvorhaben „Fahrerassistenz – Aktive Sicherheit (FAS)“ gefördert. Darin soll die Erfassung und Interpretation der Fahrumgebung des Autos und die vorausschauende aktive Sicherheit verbessert sowie die Entwicklung eines Stauassistenten zur Unfallvermeidung im Stopp-and-Go-Verkehr vorangebracht werden.

Weitere Auskünfte erteilt:

Dr. Bernhard Koonen
Projektträger Mobilität und Verkehr, Bauen und Wohnen
des BMBF
TÜV Energie und Umwelt GmbH
Am Grauen Stein
51105 Köln
Tel.: 0221 / 650 35 122

Kurzübersicht zu den Projekten im Netzwerk „Die sichere Straße“

Die Schwerpunkte dieses Projektnetzwerks liegen in der Optimierung der Kommunikation zwischen Mensch und technischen Assistenzsystemen im Auto sowie beim Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer.
BMBF – Förderung insgesamt: rund 5,5 Millionen Euro

VESUV – Videobasiertes Assistenzsystem zur Erhöhung der Sicherheit
ungeschützter Verkehrsteilnehmer

Die Sicherheit ungeschützter Verkehrsteilnehmer soll durch ein neuartiges, videobasiertes Fahrerassistenzsystem verbessert werden, das den Fahrer durch optische Anzeige im Head-Up-Display über in seinem Umfeld befindliche Fußgänger und Radfahrer informiert.
Projektpartner: BMW AG, Ruhr Uni Bochum, C-VIS GmbH, BASt, IFAK e.V.
Laufzeit: 8/1998 – 7/2001

RMS – Radfahrunterricht mit Multimedia-Software

Es wird eine multimediale Lernsoftware zur Verbesserung der Verkehrssicherheit radfahrender Kinder durch Verkehrs- und Mobilitätserziehung entwickelt, erprobt und über das Projekt „Schulen ans Netz“ (SAN e.V.) distributiert.
Projektpartner: Uni GH Kassel, BASt
Laufzeit: 8/1998 – 8/2002

EMPHASIS – Effort-Management und Performance-Handling bei Assistenzsystemen in sicherheitsrelevanten Situationen

Es soll ein System entwickelt und erprobt werden, das mit Hilfe eines Fahrsimulators die ganzheitliche Betrachtung und Bewertung von Fahrerassistenzsystemen mit verschiedenartiger Systemauslegung in Hinblick auf ihren Einfluss auf die Fahrsicherheit ermöglicht.
Projektpartner: Uni Würzburg
Laufzeit: 8/1998 – 12/2001

SANTOS – Situations-angepasste und Nutzertyp-zentrierte Optimierung von Systemen zur Fahrerunterstützung

Es soll das Sicherheitspotenzial einer weitergehenden Integration und Anpassungsfähigkeit von Fahrerassistenzsystemen ausgelotet und Lösungsansätze in einem Fahrzeug- Demonstrator / -Simulator dargestellt werden. Die Anpassung des Systems bezieht sich dabei sowohl auf die Interaktionsform mit dem Fahrer als auch auf die IuK – Systeme.
Projektpartner: BMW AG, Bosch GmbH
Laufzeit: 10/1998 – 12/2001

WARN – Fahrzeug-Funkwarnsystem

Es soll ein Fahrzeug-Fahrzeug-Funkwarnsystem realisiert und erprobt werden, mit dem Fahrzeuge sich über mittlere Reichweiten (1 – 2 km) selbständig gegenseitig vor Gefahrensituationen („Stauende in einer Kurve!“) warnen und so durch rechtzeitige Informationen unfallträchtige Situationen entschärfen können.
Projektpartner: Bosch GmbH, BMW AG, Opel AG
Laufzeit: 10/1998 – 12/2001

Media Contact

Silvia von Einsiedel idw

Weitere Informationen:

http://www.tuvpt.de

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