Eine Lok für ganz Europa: Der Siemens-Eurosprinter

Noch 2008 soll der Universalzug auf der Strecke Wien – Prag – Berlin zu einem weiteren Einsatz kommen, wie das Forschungsmagazin Pictures of the Future berichtet. Kernstück ist eine Basislokomotive, die mit speziellen Ausstattungspaketen individuell den Schienen- und Spannungsnetzen ihres Einsatzgebietes angepasst wird – zeitintensive Lokwechsel an der Grenze entfallen dadurch. Der Eurosprinter trägt seinen Namen übrigens zu Recht: Die Lok ist die schnellste Elektrolok weltweit; sie erreichte im September 2006 357 Kilometer in der Stunde.

In Europa gibt es verschiedene Spurweiten, fünf Spannungs- und eine Vielzahl unterschiedlicher Zugsicherungssysteme. Wegen dieses Flickenteppichs müssen Züge an den Landesgrenzen stoppen und können erst nach einem Lokwechsel weiterfahren. Eine Pause, die die Passagiere viel Zeit kostet. Dies bedeutet auch für den Gütertransport einen Nachteil im Wettbewerb mit dem LKW-Verkehr. Der Eurosprinter von Siemens Mobility wird an die Bedürfnisse mehrerer Länder angepasst. Bei dem Fahrzeug ist lediglich die Basislokomotive, bestehend aus Lokkasten, Drehgestellen und Motoren gleich.

Die weitere Ausrüstung können sich die Kunden je nach ihrem Einsatzgebiet aussuchen – etwa Spannungsversorgungs- und Zugsicherungssysteme. Hersteller und Kunden profitieren dabei gleichermaßen von dem modularen Ansatz des Eurosprinters: Da der Entwicklungsaufwand geringer ist, kann die Lok preiswerter gebaut und vermarktet werden.

Bisher hat Siemens Länderpakete für Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Ungarn als auch für Tschechien entwickelt. Dort sollen noch in diesem Jahr entsprechend ausgestattete Eurosprinter-Loks auf der Strecke Wien – Prag – Berlin eingesetzt werden. Heute wird hier dreimal die Lokomotive getauscht, da es allein in der Tschechischen Republik zwei Spannungssysteme gibt. Mit der neuen Lok lassen sich 40 bis 50 Minuten einsparen.(IN 2008.07.2)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Industrie-4.0-Lösung für niedrigschwelligen Zugang zu Datenräumen

»Energizing a Sustainable Industry« – das Motto der Hannover Messe 2024 zeigt klar, wie wichtig eine gleichermaßen leistungsstarke und nachhaltige Industrie für den Fertigungsstandort Deutschland ist. Auf der Weltleitmesse der…

Quantenpräzision: Eine neue Art von Widerstand

Physikforschende der Universität Würzburg haben eine Methode entwickelt, die die Leistung von Quantenwiderstands-Normalen verbessern kann. Sie basiert auf einem Quantenphänomen namens anomaler Quanten-Hall-Effekt. In der industriellen Produktion oder in der…

Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff über Grafikkarte

Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen. Moderne Websites stellen…

Partner & Förderer