Einsatz von Regionalbahnen in der Kreislaufwirtschaft


Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML startet im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. ein Forschungsvorhaben zum Thema „Regionalbahnen in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft“. Das Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF) e.V. gefördert.

Das Vorhaben wird vom Fraunhofer IML in Dortmund und dem Projektzentrum Prien mit Sitz im Logistik-Kompetenz-Zentrum durchgeführt. Durch die interdisziplinäre Zusammensetzung des Arbeitsteams fließt das Wissen aus den Bereichen Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowie Schienengüterverkehr in das Vorhaben ein. Hierbei baut das Fraunhofer IML auf Projekterfahrungen auf, die im Rahmen der jeweiligen Kompetenzfelder erarbeitet wurden. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Regionalbahnen, Entsorgungs- und Beratungsunternehmen eine Planungshilfe zur Gestaltung von Verkehren der Kreislauf- und Abfallwirtschaft auf der Schiene an die Hand zu geben.

Ausgangslage des Vorhabens sind sowohl das steigende Verkehrsaufkommen als auch die verschärften Rahmenbedingungen in den Bereichen Verkehr und Entsorgung (Bahnstrukturreform, marktorientiertes Angebot Cargo (MORA C), Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, Technische Anleitung Siedlungsabfall etc.), wodurch sich für viele Unternehmen die Notwendigkeit aber auch die Chance ergibt, die logistischen Abläufe in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft zu restrukturieren und zu reorganisieren.

Besonders bei den Regionalbahnen ist mit großem Interesse an dieser Thematik zu rechnen, da sich hiermit neue Geschäftsfelder erschließen und Rückgänge bei den traditionellen Geschäftsfeldern kompensiert lassen. Des Weiteren sind die Entsorgungsunternehmen durch den steigenden öffentlichen Druck gefordert, Entsorgungsverkehre auf die Schiene zu verlagern. Hierdurch können die Regionalbahnen ihre Umweltfreundlichkeit als zusätzlichen Wettbewerbsvorteil einbringen und so die Akzeptanz von Entsorgungsverkehren in der Öffentlichkeit verbessern.

Mittels der Studie sollen genaue Kenntnisse über den Bedarf und den Umfang an neuen Dienstleistungen und über Anforderungs- und Leistungsprofile der beteiligten Unternehmen in der zukünftigen Kreislauf- und Abfallwirtschaft gewonnen werden. Darüber hinaus sollen Logistik- und Organisationskonzepte unter Einbeziehung eines Kalkulations- und Planungsmodells für die Abwicklung von Entsorgungsverkehren entwickelt werden.

Durch die Forschungsergebnisse ergibt sich ein hoher wirtschaftlicher Nutzen für die Unternehmen, der sich bei den Regionalbahnen in der Kostenkalkulation für Entsorgungsverkehre, in der kurzen Reaktionszeit bei Anfragen und in der Erschließung neuer Kompetenzfelder zeigt. Bei den Entsorgungsbetrieben ist auf die Kalkulierbarkeit neuer Dienstleistungen und auf die Aufwands- und Kostenreduktion in der gesamten logistischen Kette hinzuweisen. Des Weiteren wird die Planung und Beratung von Beratungsunternehmen fundiert und die Beratungsqualität gesteigert.
Interessenten, die sich an dieser Studie beteiligen wollen oder Interesse an dem Forschungsvorhaben zeigen, können sich an Dipl.-Ing. Peter Meyer (0231 / 9743 – 367) und Dipl.-Kfm. Thomas Rauh (08051 / 901 – 114) wenden. (RFN)

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Dipl.-Ing. Stefan Schmidt idw

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