Nanofilter sollen Wasserreinigung revolutionieren

Filigraner Filter: reinigt Wasser mitunter zu sehr (Foto: sutd.edu.sg)<br>

Eine kleine, erschwingliche Anlage zur Wasserentsalzung und -reinigung haben Forscher der Singapore University of Technology and Design (NUS) erfunden. Das Gerät besteht aus plasmabehandelten Nano-Carbonröhren.

Laut Mitentwickler Zhaojun Han ist das Gerät nur so groß wie eine Teetasse. Zudem ist es wiederaufladbar und nicht teuer. Vor allem die Filterwirkung ist überzeugend.

Entwicklungsländer im Fokus

„Kleine, tragbare Filtergeräte gelten immer mehr als beste Möglichkeit, die Bedürfnisse von Entwicklungsländern zu befriedigen. Mit den Geräten kann das Ansteckungsrisiko mit vielen schwerwiegenden Krankheiten minimiert werden“, so Han. Industrialisierte Wasseraufbereitungsanlagen sind laut Han unpraktisch.

Sie würden viel Energie verbrauchen und die Instandhaltungskosten seien zu hoch.
Des Weiteren kann die Nanoröhre auch Ionen verschiedener Größe herausfiltern. Salz und andere Verunreinigungen lassen sich herausfiltern. Genau hier sieht Manfred Eisenhut von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach http://www.ovgw.at Probleme: „Ob die Filter nicht zu rasch verstopfen?“, fragt sich der Wasserexperte. Auch könne man mikrobiologische Beeinträchtigungen nicht komplett herausfiltern.

Experte sieht nicht nur Vorteile

Fachmann Eisenhut sieht nicht nur Vorteile in der Filterlösung, denn schließlich würden auch Härtebildner aus dem Wasser herausgefiltert. „Dann hat man destilliertes Wasser“, hält der Spezialist vor allem aus gesundheitlichen Gründen für bedenklich. Laut Entwickler Han wird es zwar schon Filter geben, die durch umgekehrte Osmose und thermische Prozesse Salz-Ionen aus Wasser filtern können, doch sind sie nicht in der Lage, organische Verschmutzungen zu beseitigen.

Auch kompaktere, mobile Filteranlagen, die bereits auf dem Markt sind, haben laut Kostya Ostrikov, Teammitglied von Han, ein gemeinsames Problem: Um zu funktionieren, brauchen sie eine kontinuierliche Energieversorgung. Nanoröhren-Systeme hingegen könnten auch so konstruiert werden, dass sie in wiederaufladbare Geräte passen.

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Michael Krause pressetext.redaktion

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