Plastikmagnet ist durch Licht beeinflussbar

Kostengünstige Anwendungsmöglichkeit in Computerspeichern

Wissenschaftler der Ohio State University und der University of Utah haben nach eigenen Angaben den ersten durch Licht beeinflussbaren Plastikmagneten entwickelt. Bei der Bestrahlung mit blauem Licht steigern sich seine magnetischen Eigenschaften um das Eineinhalbfache. Das Material könnte für den Bau kostengünstiger, flexibler Computerspeicher eingesetzt werden. Die Ergebnisse wurden in den „Physical Review Letters“ (Volume 88, Issue 5, 4. Feb. 2002)veröffentlicht.

Der Plastikmagnet besteht aus Tetracyanoethylen (TCNE) kombiniert mit Mangan-Ionen. Das Material wurde sechs Stunden lang mit blauem Licht „aufgeladen“. Der Magnetismus, der sich um das Eineinhalbfache erhöhte, blieb auch im Dunkeln erhalten. Bei Bestrahlung mit grünem Licht kehrte sich der Effekt zum Teil um und der Magnetismus des Polymers reduzierte sich auf rund 60 Prozent des normalen Niveaus. Der Grund dafür ist laut dem Team um Arthur J. Epstein von der Ohio State University vermutlich die verschiedene Wellenlänge des blauen und grünen Lichts, die die TCNE-Moleküle veranlasst, ihre Gestalt und somit ihre magnetische Wirkung zu ändern. „Verändert ein Molekül im Magneten die Gestalt, verändert sich der Magnetismus und zwingt auch seine Nachbar-Moleküle zu einer Gestaltänderung“, erklärte Epstein.

Neu sind Plastikmagnete und Magnete, die auf Licht reagieren, nicht. „Es ist aber das erste Material, das bei extrem niedrigen Temperaturen beide Eigenschaften kombiniert werden“, so Epstein. Der Magnet funktioniert zurzeit bis zu einer Temperatur von minus 200 Grad Celsius. Die Forscher sehen daher eine Einsatzmöglichkeit für Anwendungen, die mit einer Kühlung ausgestattet sind. Derartige Anwendungen sind laut Epstein jedoch noch Jahre entfernt. Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler den Magneten soweit verbessern, dass er eines Tages auch bei Raumtemperatur arbeitet. „Und da es nun möglich ist, einen lichtempfindlichen Magnet aus organischem Material oder Kunststoff zu entwickeln, werden wir nun die Eigenschaften mit Hilfe der organischen Chemie weiter verbessern“, so Epstein.

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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