Rapid Manufacturing findet neue Anwendung in der Innenarchitektur

In Leuven, dem belgischen Hauptsitz der Firma Materialise, beginnt derzeit die kommerzielle Produktion von höchst innovativen Lampen. Die Designerobjekte werden mittels Kunststoff-Laser-Sinter-Anlagen des Marktführers EOS Electro Optical Systems hergestellt. Das ursprüngliche Rapid Prototyping Verfahren ist zu einer Technologie für die losgrößenangepasste Fertigung gereift, auch für Endprodukte und Ersatzteile. Laser-Sintern lässt Produkte direkt aus CAD Daten entstehen – und kommt dabei ganz ohne Werkzeuge und Formen aus.

Ein großer Vorteil der Technologie ist ihr Potential zur kundenindividuellen Produktion. Die Lampen können in beliebigem Design angefertigt werden, je nach Kundenwunsch. Bei Änderungen wird lediglich der virtuelle Datensatz angepasst. Die Daten werden dann an eine Anlage zum Kunststoff-Laser-Sintern geschickt. Materialise verfügt über zwei Modelle, eine EOSINT P 380 sowie eine EOSINT P 700. Die letztere ist in der Lage, Bauteile in Abmessungen von 700 x 380 x 580 mm zu produzieren – das entspricht einer Bauraumdiagonale von mehr als einem Meter. Entworfen werden die trendigen Produkte von dem britischen Designer Lionel Theodore Dean, Eigentümer der Firma FutureFactories.

„Dies ist der erste Schritt hin zur weitverbreiteten, kundenindividuellen Produktion. Laser-Sintern wird den Herstellungsprozess revolutionieren, wie Innenausstatter und Designer ihre Kollektionen und limitierten Auflagen kreieren, um zukünftigen Kundenwünschen gerecht zu werden“, so die Vision von Dean.

„Das ultimative Ziel ist es, eine neue Ära von individualisierten Designs auszulösen, bei denen wir nicht nur in der Lage sind, den Wünschen des Kunden gerecht zu werden, sondern deren Vorstellungen sogar zu übertreffen.“

Dean setzt dabei verstärkt auf das Kunststoff-Laser-Sintern. Dabei hat er schnell die Möglichkeiten der Technologie erkannt: So zum Beispiel die enorme Komplexität, die er mit Laser-Sintern in all seine Produkte integrieren kann. Dean gibt zu: Seine exklusiven Leuchten wären mit konventionellen Herstellungsmethoden wie Formen oder maschinelle Bearbeitung niemals herzustellen.

Auf dem Markt gibt es derzeit verschiedene Verfahren für Rapid Prototyping und Manufacturing. Für Dean ist klar, dass Laser-Sintern die beste Wahl für seine Objekte ist. Vor einigen Jahren begann er bereits mit dem Einsatz eines relativ simplen 3D Papiersystems. Später setzte er Thermojet Printing ein, um Feingussmodelle für komplexe Metallteile zu produzieren. Bei seinen Leuchtobjekten ist jedoch die Lichtdurchlässigkeit von entscheidender Bedeutung. Lasergesinterter Kunststoff hat sich hier als idealer Werkstoff erwiesen. Dean fährt fort: „Materialise verfügt auch über Stereolithographie-Anlagen. Laser-Sintern erlaubt aber eine höhere Funktionalität bei meinen Modellen. Ebenso bietet der Prozess eine höhere Flexibilität, da keine Supportstrukturen notwendig sind.

„Ich kann Wandstärken von 0,5 mm erreichen, die robust genug für den praktischen Einsatz sind. Somit muss ich keine Partien nachbearbeiten. Das ist sehr erfreulich, da eine Nachbearbeitung immer Kompromisse bei der Lichtübertragung bedeutet. Und um die einzelnen Komponenten zusammen zu halten, ist eine Befestigung mit Klammern völlig ausreichend.
„EOS UK war mir eine große Hilfe. Das Team hat ein 50µm Polyamid als optimales Material für meine Anwendungen identifiziert. Das Pulver verfügt über einen hohen Wärmewiderstand und behaupt sich sehr gut bei mechanischen Belastungen.“

Die Lampenmodelle ‘creepers’ und ‘RGB’ von FutureFactories werden bereits kommerziell in Leuven produziert (siehe auch www.futurefactories.com). Das neue Modell ‘Tuber9’ wird in Kürze folgen. In der Zwischenzeit wurde die Lichtquelle in extravaganter Form in das Museum of Modern Art (MoMA) in New York aufgenommen, wo sie ihren dauerhaften Platz in der Designer Collection gefunden hat.

Über EOS

EOS wurde 1989 gegründet und ist heute Weltmarktführer im Bereich Laser-Sintern. Laser-Sintern ist die Schlüsseltechnologie für e-Manufacturing™. Dabei steht e-Manufacturing™ für die schnelle, flexible und kostengünstige Produktion von Produkten, Modellen oder Werkzeugen in jeder Phase des Produktlebenszyklus, direkt aus elektronischen Daten. Innovative Firmen aus den verschiedensten Industriezweigen nutzen EOSINT Laser-Sinter-Systeme, um ihre Produktentwicklung zu beschleunigen und den Produktionsprozess zu modernisieren. Durch intelligenten Einsatz der Technologie sichern sie sich ihren entscheidenden Wettbewerbsvorteil. EOS hat sein letztes Geschäftsjahr mit einem Umsatz von mehr als 43 Millionen Euro abgeschlossen. Seit 1999 verzeichnet das Unternehmen ein durchschnittliches Wachstum von 22% jährlich. Für seine Innovationskraft erhielt EOS kürzlich den TOP 100 Award, der den Technologieführer als eines der 100 innovativsten Firmen im deutschen Mittelstand auszeichnet.

Martina Methner
EOS GmbH Electro Optical Systems
Robert-Stirling-Ring 1
D-82152 Krailling
Tel.: +49 89 893 36-134, Fax: +49 89 893 36-288
Email: martina.methner@eos.info

Media Contact

Martina Methner EOS GmbH

Weitere Informationen:

http://www.eos.info

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer