Effektives Mikropartikel-System zur Retention und Entwässerung bei der Papierherstellung
Die Bayer Chemicals AG, Leverkusen, hat für die Papierindustrie das neue Mikropartikelsystem Retaminol® Syncro entwickelt, mit dem sich die Flockung chemisch – statt wie herkömmlich unter Zuhilfenahme mechanischer Scherkräfte – steuern lässt. Das zweikomponentige System ermöglicht eine rasche, problemlose Bentonit-Dispergierung sowie eine äußerst effektive Retention und Entwässerung. Es eignet sich in unterschiedlichsten Stoffsystemen für die neutrale oder alkalische Papierherstellung. Retaminol® Syncro bietet den Kunden Vorteile im Hinblick auf schnellere Papiermaschinen, sowie einen höheren Füllstoffanteil und stabileren Herstellungsprozess.
„Bisher wurden bei der Papierherstellung die primären Flocken hohen Scherkräften ausgesetzt und dann durch Zusatz von Mikropartikeln eine erneute Flockenbildung ausgelöst. Der Nachteil dieser „mechanischen Kontrolle“ ist der relativ hohe Polymerverbrauch“, erklärt Carlos Moreno, Produktmanager in der Business Unit Paper.
Das Hauptmerkmal des neuen Mikropartikelsystems ist die chemische Kontrolle der Flockung durch die Kombination eines kationischen, speziell modifizierten Polyacrylamids aus dem Sortiment Retaminol® Syncro PR mit verfahrenstechnisch behandelten Bentoniten. Die Palette Retaminol® Syncro PB umfasst verschiedene Bentonite, die sich im Weißgrad unterscheiden und einen mittleren bis hohen Aktivierungsgrad aufweisen. Mit diesen Produkten bildet sich schnell und einfach eine Dispersion, ohne dass sehr hohe Scherkräfte erforderlich sind.
Bei Retaminol® Syncro PR handelt es sich um modifizierte, kationische Polyacrylamide (c-PAM). Diese Emulsionen decken den Bereich von niedriger bis mittlerer Kationizität ab. „Vergleicht man die Wirkung dieser Polymere mit herkömmlichen, linearen c-PAMs, so ergeben die modifizierten bei Zugabe zu einer Papierstoffsuspension gleichmäßigere, kompaktere Flocken. Diese kompakteren Flocken wirken sich günstig auf die Formation aus“, erläutert Moreno. Darüber hinaus wird eine bessere Entwässerung erreicht. Die durch diese modifizierten Polymere erzeugten primären Flocken erfordern zudem eine geringere Scherung. Dadurch lässt sich der Ort der Polymer-Dosierung flexibler wählen. Daher können die modifizierten c-PAMs auch nach den wichtigsten Scherungsstufen in der Nasspartie zudosiert werden. Auf diese Weise lässt sich das Preis-Leistungs-Verhältnis der Retentionschemikalien verbessern.
Die Produkte des neuen Retentionsmittel-Konzepts ergänzen sich sehr gut mit anderen Nasspartie-Additiven von Bayer Chemicals, wie Leimungsmitteln, FWAs, Farbstoffen, Nass- und Trockenverfestigungsmitteln. Es ist bei einer Vielzahl verschiedener Faserstoffsysteme für die neutrale und die alkalische Papierherstellung anwendbar, beispielsweise für gestrichenes und ungestrichenes Feinpapier, Magazinpapier und Linerboard. Durch die Wahl der geeigneten Produktkombination – zugeschnitten auf die jeweiligen Herstellungsbedingungen – bietet Retaminol® Syncro für viele Einsatzgebiete maßgeschneiderte Lösungen: Die Retentionstechnologie und der Wunsch der Papierhersteller nach einem optimierten Preis/Leistungs-Verhältnis können perfekt in Einklang gebracht werden.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie
Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…