OptoRep" – Automatisierte Fertigungszelle für den Werkzeug- und Formenbau

Mit der Lieferung der Vertikalfräsmaschine DMC 165 V linear des Herstellers Deckel Maho Geretsried startet das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in eine neue Phase des BMBF-geförderten Verbundprojekts „OptoRep“: Als Neuzugang im Maschinenpark des Fraunhofer IPT bildet die neue Maschine die Basis zum Aufbau einer neuartigen Reparatur-Fertigungszelle für den Werkzeugbau. Ziel von „OptoRep“ ist die vollständige und automatisierte Wiederherstellung von Tiefzieh- und Umformwerkzeugen – vom Ermitteln reparaturbedürftiger Werkzeugbereiche bis hin zum wieder voll einsatzfähigen Werkzeug.

Zu diesem Zweck entwickelt das Fraunhofer IPT einen modular aufgebauten Maschinendemonstrator mit einem Bauraum von rund 1,6 m², in dem sich bis zu acht Tonnen schwere Werkzeugformen mittels Pulverlaserauftragschweißen bearbeiten lassen. Im Inneren der DMC 165 V linear können nach dem Umbau nicht nur verschlissene Werkzeuge repariert oder Designänderungen an Werkzeugen vorgenommen, sondern auch Neuwerkzeuge und Bauteiloberflächen mit lasergehärteten Oberflächen vor Verschleiß geschützt werden.

Ein Laserscanner im Inneren der Reparaturzelle erfasst dazu die Werkstückgeometrie vollautomatisch. Ein Soll-Ist-Vergleich zwischen CAD- und gemessenen Daten bestimmt die verschlissenen Bereiche und bildet sie als NC-Code in einer angepassten CAD/CAM-Kopplung ab. Anschließend wird das Werkzeug mit dem Laser neu beschichtet und im folgenden Schritt durch Fräsen nachbearbeitet.

Der geplante Maschinendemonstrator auf Basis der DMC 165 V linear gewährleistet durch seine Linearantriebe eine hohe Bewegungsdynamik und Bearbeitungsgenauigkeit in der Freiformflächenbearbeitung. Selbst die Komplettbearbeitung von Werkzeugen und Großformen gelingt dank des Doppelspindelaufbaus (3-Achs-Schrupp- und 5-Achs-Schlichtspindel) in einer einzigen Aufspannung. Der für die Prozesskette „OptoRep“ erforderliche Laserscanmesskopf und der Pulverauftragschweißkopf werden unmittelbar an den beiden Spindeln angebracht, um Werkzeuge uneingeschränkt zu vermessen und ein konturnahes 5-achsiges-Laserpulverbeschichten durchzuführen.

Die automatisierte Reparaturzelle „OptoRep“ ersetzt damit die bisher üblichen getrennten Arbeitsschritte auf unterschiedlichen Maschinen und minimiert so Durchlaufzeiten und Fertigungskosten in der Produktion.

Über das Fraunhofer IPT
Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT erarbeitet Systemlösungen für die Produktion. Schwerpunkte sind dabei die Neu- und Weiterentwicklung von Fertigungsverfahren, der Mess- und Qualitätstechnik sowie entsprechender Anlagen- und Maschinenkonzepte. Das Fraunhofer IPT bezieht Aspekte wie veränderte Human- und Umweltbedingungen in die Gestaltung neuer Lösungen ein. Innovations- und Technologiemanagement ergänzen das Leistungsangebot, um neue Technologien in gewachsene Unternehmensstrukturen einfügen zu können.

Ihr Ansprechpartner
Herr Dipl.-Ing. Mario Kordt
Fraunhofer-Institut für
Produktionstechnologie IPT
Steinbachstraße 17
52074 Aachen
Telefon: 02 41/89 04-1 27
Fax: 02 41/89 04-61 27
E-Mail: mario.kordt@ipt.fraunhofer.de

Media Contact

Susanne Krause idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer