Der Wissenschaftszug kommt nach München

In verschiedene Themenwagen des ScienceExpress, einer Gemeinschaftsaktion zahlreicher Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, sind Exponate der Fraunhofer-Gesellschaft integriert.

Fünf Monate dauerte es, die zwölf Wagons des ScienceExpress in Themenwelten umzubauen. Nun können sich Besucher dort über Klimawandel, die demografische Entwicklung oder knapper werdende Ressourcen informieren. Der Zug zeigt, welche Chancen Wissenschaft und Technik bieten, um mit den globalen Herausforderungen fertig zu werden.

Die Ausstellung soll neugierig machen auf die Lösungen für morgen und wie sie sich in Deutschland umsetzen lassen. „Fraunhofer unterstützt den ScienceExpress mit verschiedenen Exponaten aus der angewandten Forschung, etwa Brennstoff- und Solarzellen, wenn es um Energie und Umwelt geht, oder intelligenten Prothesen im Themenfeld Medizin“, sagt Fraunhofer-Präsident Prof. Hans-Jörg Bullinger. „Wir wollen mit dem Zug jungen Leuten die Faszination Forschung nahebringen. Denn in Deutschland fehlt der Nachwuchs in den für uns so wichtigen Fächern Naturwissenschaft und Technik.“

Ohne alternative Energielieferanten werden wir in Zukunft nicht mehr auskommen. Deswegen ist es unerlässlich, zum Beispiel Sonnenenergie effizient zu nutzen. Fraunhofer-Wissenschaftler entwickelten spezielle Mehrfachsolarzellen aus III-V-Halbleiterkombinationen. Diese hocheffizienten Solarzellen kommen in photovoltaischen Konzentratorsystemen für Solarkraftwerke zum Einsatz – ideal in Ländern mit viel direktem Sonnenlicht. Auch Brennstoffzellen sind interessante Energielieferanten: Sie versorgen Notebooks und Handys mit Strom, heizen Häuser, treiben Autos an und liefern Industrieanlagen Strom und Wärme. Dabei arbeiten sie effizient, leise und umweltfreundlich. Insbesondere die Mikro-Brennstoffzellen für mobile Geräte müssen sich kostengünstig in Serie fertigen lassen, damit sie sich auf dem Markt durchsetzen. Fraunhofer-Forscher entwickeln dafür eine durchgängige Produktionskette, die eine Fertigung im Sekundentakt ermöglicht.

Eine Herausforderung für die Medizin in den kommenden Jahren ist die steigende Lebenserwartung der Menschen, mit den dazu gehörenden Leiden und Krankheiten, zum Beispiel instabileren Knochen. Implantate und Prothesen können hier helfen. Oft bleiben sie lange Zeit oder gar bis zum Lebensende im Körper des Patienten. Eine intelligente Hüftprothese, versehen mit Sensoren und einem RFID-Chip, soll dem Arzt künftig anzeigen, ob die Prothese fest im Knochen sitzt, oder Veränderungen melden. So erhält der Patient mehr Sicherheit selbst über einen langen Zeitraum. Auch der Kampf gegen Krebs bleibt ein Dauerthema für die Forschung. Fraunhofer-Wissenschaftler arbeiten an Medikamenten, die sich selbstständig ihren Weg durch den Körper bahnen und am Ziel angekommen genau die kranken Zellen angreifen. Basis dafür sind biofunktionale Nanopartikel.

Nicht zuletzt werden sich Kommunikations- und Interaktionsformen verändern. Bildschirme, auf denen Objekte realitätsnah in 3-D zu sehen sind – ohne ein zusätzliches Hilfsmittel, können die Besucher im Zukunftszug testen. Per Fingerzeig kann der Betrachter die Objekte drehen und sich durch das Bedienmenü navigieren. Der nächste Schritt: 3-D-Fernseher. Oder ein Computer, der erkennt, ob der Benutzer schlechte Laune hat, weil die Software zu kompliziert ist? Durchaus möglich – mit einem System zur Gesichtsfeinanalyse, das im Handumdrehen die Stimmung eines Menschen erkennt.

Die Expedition Zukunft zeigt, dass Innovationen für viele Bereiche Lösungen anbieten. Ihre Umsetzung ist oft nur noch ein paar Schritte entfernt.

Der Zukunftszug ist vom 23. bis 25. Juni 2009 in München, Hauptbahnhof, Gleis 7 und 8.

Pressetermin am Dienstag, 23.06., 10.00 – 12.00 Uhr

Einlasszeiten für Besucher:
Di, 23. Juni: 9.00 – 17.00 Uhr
Mi, 24. Juni: 9.00 – 17.00 Uhr
Do, 25. Juni: 9.00 – 17.00 Uhr
Die Ausstellung schließt etwa eine Stunde nach dem letzten Einlass. Ausführliche Informationen, Fotos und Anmeldung von Gruppen: http://www.expedition-zukunft.org

Filmmaterial – Beitrag + Footage – können Sie über http://www.fraunhofer.de/presse/filme ansehen und bestellen.

Media Contact

Stefanie Heyduck Fraunhofer-Gesellschaft

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