Wissenschaft diskutiert neue Wege für die Pharmaforschung auf Systembiologie-Konferenz in Freiburg

Neueste Computersimulationen erlauben es, Krankheitsmechanismen besser zu verstehen und gezielt Therapieansätze zu entwickeln. Auch die Wirkweise von Arzneimitteln wird mithilfe mathematischer Modelle in Zukunft besser vorhersagbar. Sie zeigen, wie sich ein Wirkstoff im Körper verteilt, wie schnell er abgebaut wird und wie man ihn dosieren muss, damit Nebenwirkungen minimiert werden.

„Systembiologische Forschung schafft durch die Verknüpfung molekularbiologischer Ansätze mit mathematischen Computermodellen neue Lösungswege für eine individualisierte Medizin, von der jeder Patient profitieren kann“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. Helge Braun, bei seiner heutigen Eröffnungsrede zur internationalen Konferenz der Systembiologie der Säugetierzelle (SBMC) in Freiburg, deren Schirmherrin Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan ist. „Die Systembiologie ist daher als lebenswissenschaftliche Schlüsseltechnologie entscheidender Impulsgeber für Innovationen in der Medizin in der nächsten Dekade“, so Braun.

Biologische Prozesse in einer Zelle, einem Organ und sogar im ganzen Körper sind untereinander verknüpft. Um diese umfassenden Netzwerke abzubilden, vereint die Systembiologie quantitative Methoden aus der Molekularbiologie mit dem Wissen aus Mathematik, Informatik und Systemwissenschaften.

Vom 3. bis 5. Juni 2010 findet in Freiburg die bedeutendste deutsche Fachkonferenz für Systembiologie statt. Über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt stellen nicht nur die neusten Technologien und Trends im Forschungsfeld vor, sondern präsentieren auch aktuelle Anwendungen in der Medizin und der Pharmaentwicklung. Bereits seit 2004 fördert das BMBF das Gebiet der Systembiologie in Deutschland mit mehr als 300 Mio. Euro.

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