Willkommen an Bord!

Die LUDWIG PRANDTL auf See vor Rügen Foto: HZG/Christian Schmid

Seit fast zehn Jahren präsentiert sich das Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) an Bord seines Forschungsschiffs „Ludwig Prandtl“ der interessierten Öffentlichkeit im Zuge der „Forschung vor Anker“-Tour – mit Besuchen kleiner Häfen längs der deutschen Nord- und Ostseeküste. Bei der neunten Fahrt stehen die Häfen von Sassnitz auf Rügen, Barth nahe der Halbinsel Darß und Timmendorf auf der Insel Poel auf dem Programm (Details siehe unten).

Wie jedes Jahr sind auch auf dieser „Forschung vor Anker“-Tour Einheimische und Touristen herzlich eingeladen, das Schiff im Rahmen eines „Open Ship“ zu besuchen. Bei der Gelegenheit stehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Besatzung des Schiffs für Gespräche mit Gästen zur Verfügung.

Messgeräte werden erläutert, Forschungen und Dienstleistungen des Instituts für Küstenforschung erkärt, insbesondere das Norddeutsche Klimabüro. Abends gibt es kostenlose Vorträge in der Nähe des Liegeplatzes, in denen über aktuelle wissenschaftliche Fragen zum Zustand und zur Klimageschichte der Ostsee berichtet wird.

Zur Motivation für das Format „Forschung vor Anker“ führt Prof. Hans von Storch aus: „Das Besondere an unseren Küsten ist die vielfache Nutzung, über die nicht immer gesellschaftliches Einvernehmen besteht.

Unsere Forschung zielt auf ein besseres Verständnis für unsere Küstenumwelt ab und bietet Öffentlichkeit und Entscheidern an, die Wahrnehmung und zukünftige Nutzung des Lebensraums unserer Küsten wissenschaftlich zu untermauern.“ Fahrtleiterin Sabine Billerbeck ergänzt: „Unsere vergangenen acht Sommerreisen haben gezeigt, dass dies im doppelten Angebot von direktem Gespräch an Bord und abendlichen Vorträgen gut gelingt.“

Das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“

Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht ließ das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ 1983 speziell für den Einsatz in der flachen und tidebeeinflussten Nord- und Ostsee bauen. Nach einem Umbau 2002 ist es jetzt 31 Meter lang und sechs Meteer breit. Mit der App „Marine Traffic“ können Interessierte den Kurs des Schiffs mit dem „Call Sign“ DAOH und der IMO-Nummer 8332320 bequem verfolgen.
Das Schiff bietet Platz für eine umfangreiche wissenschaftliche Ausrüstung. Die „Ludwig Prandtl“ zeichnet sich durch einen geringen Tiefgang von weniger als 1,7 Metern aus. Kapitän Helmut Bornhöft dazu: „Damit ist das Schiff für den Einsatz im Übergangsbereich Watt und offene See besonders geeignet.“ Die Messeinsätze mit der Ludwig Prandtl dienen insbesondere dazu, neue Messsysteme für das Monitoring von Küstengewässern zu erproben, Bogen und Messpfeiler auszubringen, Wasser- und Sedimentproben zu entnehmen sowie Daten der Wasserqualität zu erfassen. Das Schiff ist auch einige Male im Zuge archäologischer Expeditionen zum Einsatz gekommen.

Programmdetails Sassnitz

Montag, 03.07.2017
12:00 – 18:00 Stadthafen: Open Ship
19:00 – 21:00 Abendvorträge im Fischerei- und Hafenmuseum, Stadthafen Sassnitz

a) „Die Ostsee in den letzten 10.000 Jahren: eine Klimageschichte“
Dr. Eduardo Zorita, Institut für Küstenforschung, HZG, fasst seinen Vortrag so zusammen: „Die letzte globale Eiszeit auf der Erde hatte auch einen starken Einfluss auf die Entwicklung der europäischen Landschaft. Insbesondere die Eispanzer über Skandinavien und Nordasien hinterließen deutliche Spuren in der Ostseeregion, die sich langsam zu einem klimatisch gemäßigten Lebensraum herauskristallisierte. Der Vortrag gibt einen kurzen Einblick in die Treiber, die das regionale Klima bestimmen, und in die Methoden, um diese zu verstehen und vorzuhersagen.“

b) „Wasser – Rügens Geburtshelfer, Gestalter und letzter Wegbereiter“
Manfred Kutscher, Kreidemuseum Sassnitz-Gummanz

Programmdetails Barth

Mittwoch, 05.07.2017
12:00 – 18:00 Hafen: Open Ship
19:00 – 21:00 Abendvorträge im Schipperschuppen, Hafen Barth

a) „Ostseeküste im Klimawandel“
Dr. Marcus Reckermann, Baltic Earth, HZG umreißt seinen Vortrag so: „Das Klima und das Ökosystem im Ostseeraum hat seit dem Ende der letzten Eiszeit massive Änderungen erlebt. Auch für die Zukunft ist mit weiteren Änderungen im Rahmen des menschengemachten Klimawandels zu rechnen. In diesem Vortrag wird das vorhandene Wissen zusammengefasst und besprochen.“

b) „Kleiner Ausflug in einen großen Ostsee-Nationalpark“
Ranger Lutz Storm, Nationalparkamt Vorpommern

Programmdetails Poel

Freitag, 07.07.2017, Timmendorf/Kirchdorf (Poel)
10:00-18:00 Open Ship, Hafen
19:00 – 20:00 Abendvortrag im Inselmuseum Poel in Kirchdorf

„Küsten der Ostsee – Wechselwirkung von geologischem Prozess, Klimaänderung und menschlichem Nutzungsanspruch“
Prof. Dr. Jan Harff (University of Szczecin, Institute of Marine and Coastal Sciences / Leibniz-Institute for Baltic Sea Research Warnemünde) hat als Geologe viel Wissen zu den südlichen Küsten der Ostsee gesammelt und wird in seinem Vortrag auch auf die archäologischen Arbeiten direkt vor dem Strand von Poel eingehen, bei denen in der im Rahmen des Projekts „SINCOS – sinkende Küsten“(2002-2008) untergegangene steinzeitliche Siedlungen entdeckt und untersucht wurden. Auf diese Arbeiten weisen im Hafen Informationstafeln hin. Mit dabei war damals auch die „Ludwig Prandtl“ mit ihrem Fächerecholot, dessen Unterwasser-Scans den Tauchern den Weg wiesen.

Kooperationen

An der diesjährigen „Forschung vor Anker“-Tour sind folgende Kooperationspartner beteiligt: Fischerei- und Hafenmuseum Sassnitz, Nationalparkamt Vorpommern und das Ostseebad Insel Poel.Das Institut für Küstenforschung des HZG ist mit seiner Veranstaltung außerdem Partner im Wissenschaftsjahr 2016/17 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

https://www.hzg.de/public_relations_media/news/066666/index.php.de Pressemitteilung
https://www.hzg.de/institutes_platforms/coastal_research/service/central/fva/ind… Zur Veranstaltungsseite der „Forschung vor Anker“ -Tour mit dem detaillierten Programm
https://kuestenforschung.com/ Zum Blog der Küstenforschung mit zeitnaher Berichterstattung zur Tour 2017
https://www.hzg.de/institutes_platforms/coastal_research/about_us/index.php.de Das Institut für Küstenforschung

Media Contact

Dr. Torsten Fischer Helmholtz-Zentrum Geesthacht - Zentrum für Material- und Küstenforschung

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