Weltweite Bedeutung der Infektionsforschung wächst

In Deutschland und anderen Industriestaaten können die meisten Infektionskrankheiten erfolgreich behandelt oder sogar geheilt werden. Gute Lebensbedingungen, Antibiotika, konsequente Hygiene und wirksame Impfungen haben zu diesem Erfolg beigetragen.

Weltweit betrachtet bedrohen insbesondere armutsbedingte Infektionen wie Malaria oder Tuberkulose aber noch immer viele Millionen Menschen. Bis heute zählen sie zu den häufigsten Todesursachen. Und das Auftauchen neuer Infektionskrankheiten wie der Vogelgrippe hat in den letzten Jahren auch in Europa Anlass zu Sorge gegeben. Infektionskrankheiten und Weltgesundheit sind deshalb eng verknüpft. Bundesforschungsministerin Schavan: „Bei der Bekämpfung der Infektionskrankheiten handelt sich um eine der größten globalen Herausforderungen, die nur mit internationaler Zusammenarbeit in der Forschung gelöst werden kann.“

Das BMBF stellt sich dieser Verantwortung. Es unterstützt beispielsweise die systematische Vernetzung deutscher Forscherinnen und Forscher mit europäischen und afrikanischen Partnern in der Initiative EDCTP (European and Developing Countries Clinical Trials Partnership). Im Rahmen dieser Initiative werden neue Impfstoffe und Arzneimittel für Prävention und Therapie von HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose entwickelt und evaluiert. Aber auch ansonsten hat die deutsche Infektionsforschung in den letzten Jahren bemerkenswerte Erfolge erzielt. So verfolgen die vom BMBF geförderten Verbünde zur Erforschung von Zoonosen, also den von Tieren auf Menschen übertragbaren Krankheiten, einen wegweisenden Ansatz. Die Kooperation von Human- und Veterinärmedizinern ist neu und gilt international als vorbildlich.

Welche Bedrohung von Malaria, AIDS oder Vogelgrippe ausgeht und wie leistungsfähig die Forschung hierzu ist, beschreibt die zum Weltgesundheitstag lieferbare neue BMBF-Broschüre „Infektionsforschung – Immunsystem erforschen, Erreger bekämpfen, Menschen schützen“. Die 72-seitige Publikation stellt verschiedene Typen von Infektionen – etwa akute und chronische – vor. Sie beschreibt Keime und „besiegte Seuchen“ wie Pocken, Pest und Lepra. Ausführlich wird dargestellt, wie das menschliche Immunsystem als körpereigenes Abwehrsystem funktioniert. Schließlich wird gezeigt, wie Infektionsforscher arbeiten, um bessere Impfstoffe und Medikamente zu entwickeln. Ein Anhang mit weiterführenden Links, Literaturtipps und Register beschließt die Broschüre.

Der von der WHO am 07.04.2009 ausgerichtete Weltgesundheitstag steht dieses Jahr unter dem Motto „Maßnahmen des Gesundheitswesens im Katastrophenfall“. Durch Infektionskrankheiten ausgelöste Pandemien sind einer der dabei angesprochenen Aspekte.

Sie finden die Broschüre „Infektionsforschung“ unter http://www.bmbf.de/de/gesundheitsforschung.php

Die Bestelladresse für die Broschüre lautet:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Postfach 30 02 35
53182 Bonn
per Tel.: 01805 262302
Fax: 01805 262303 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz)
oder E-Mail: books@bmbf.bund.de

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