Web 2.0, Facebook, Twitter & Co.: Medienwandel als Herausforderung

Wie verändert sich unser Alltagsleben mit Mobiltelefon, Web 2.0 und intelligenten Systemen? Was bedeuten Facebook und Twitter für die Politik? Wie wandeln sich Arbeit, Bildung und Zivilgesellschaft, wenn sich Medien ‚überall’ verbreiten? Es sind Fragen wie diese, die über 130 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 Ländern in 58 Vorträgen auf der internationalen Tagung „Mediatized Worlds: Culture and Society in a Media Age“ am 14. und 15. April 2011 im Haus der Wissenschaft in Bremen diskutieren.

Für die Tagung wurden international hoch renommierte Forscherinnen und Forscher als Vortragende gewonnen: Nick Couldry (Großbritannien), Stig Hjarvard (Dänemark), Hubert Knoblauch (Deutschland) und Lynn Spigel (USA). In den Plenarvorträgen geht es um neue theoretische Ansätze zur Beschreibung des aktuellen Medienwandels, um die Veränderungen der digitalen Medien, aber auch um konkrete Fragen wie die Formen des durch Medien geprägten Zuhauses und der Familie. Daneben wird in weiteren Vorträgen eine Vielzahl von Herausforderungen „mediatisierter Welten“ diskutiert. Themen der Tagung sind beispielsweise die Veränderung unserer sozialen Beziehungen und mit dem Web 2.0, wie sich verschiedene Menschengruppen kommunikativ vernetzen, wie Bildungseinrichtungen mit neuen Medien anders organisiert werden, was digitale Medien für Kunst und Musik bedeuten, aber auch grundsätzlichere Punkte wie beispielsweise die Veränderung von Wahrnehmung, Identität und Bürgerschaft mit der aktuellen Mediatisierung.

„Der Begriff der Mediatisierung wird in der internationalen Forschung verwendet, um das Wechselverhältnis zwischen dem Wandel von Medien und Kommunikation einerseits und dem Wandel von Kultur, Politik und Gesellschaft andererseits zu beschreiben“, erläutert Professor Friedrich Krotz (ZeMKI, Universität Bremen), Sprecher des DFG-Schwerpunktprogramms „Mediatisierte Welten“, und fährt fort: „Wie eng dieses Verhältnis ist, kann jeder an den Schlagzeilen der vergangenen Monate sehen: Die Wikileaks-Berichterstattung, die eine Herausforderung für die klassische Politik und Diplomatie ist, die Revolutionen in der arabischen Welt, die über Mobiltelefon und Web 2.0 mit organisiert wurden, oder auch unser Wissen über die Atomkatastrophe in Japan, das wir nur durch die Medien haben. All das sind Beispiele dafür, warum es wichtig ist, Mediatisierung zu erforschen.“

Die internationale Tagung „Mediatized Worlds: Culture and Society in a Media Age“ will deswegen einerseits aktuelle Forschung in diesem Feld vorstellen, andererseits zu weiterer, dringend notwendiger Forschung anregen. Journalistinnen und Journalisten sind auf der Tagung herzlich willkommen und gebeten, sich mit dem Konferenzbüro in Verbindung zu setzen. Weitere Informationen finden sich auf der Tagungs-Website: http://www.mediatisiertewelten.de/de/tagungen/mediatized-worlds/home.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich 9 – Kulturwissenschaften
Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
Prof. Dr. Friedrich Krotz (Koordination des SPP „Mediatisierte Welten“)
Tel.: (0421) 218-67603 (Sekretariat)
E-Mail: krotz@uni-bremen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer