Viren im Vormarsch

Internationale Experten, darunter auch Nobelpreisträger Harald zur Hausen, diskutieren auf der 19. Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie (GfV) brennende Fragen aus dem Bereich der Viren und anderer Kleinstlebewesen, insbesondere aus der Neurovirologie, der Infektionsimmunologie, der Zoonosen und der Molekularbiologie. Einige, auch besonders brisante Fragen, der Tagung behandeln wir auf einer Pressekonferenz.

Zeit: 18. März 2009 bis 21. März 2009
Ort: Hörsaal für Physiologie
Liebigtrasse 27
Pressekonferenz: 18.3.2009, 12:00 Uhr
Sitzungsraum der Medizinischen Fakultät
Liebigstraße 27
Spätestens seit der Vogelgrippe ist es ins allgemeine Bewusstsein gerückt: „Viren überschreiten ihr normales Potential und gehen auf den Menschen über – und das zunehmend“, sagt Prof. Dr. Uwe Liebert, Tagungspräsident und Direktor des Institutes für Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. „Unsere Jahrestagung trägt dem Rechnung, in dem sie Virologen aus der Humanmedizin und der Veterinärmedizin, aus der experimentellen und klinischen Virologie gewissermaßen an einen Tisch holt, um den Forschungsstand zu diskutieren und neue Entwicklungen anzustoßen.“

Weltweit bekannte Virologen sind auf der Tagung vertreten, z.B. Nobelpreisträger Harald zur Hausen aus Heidelberg mit einem Plenarvortrag zum Thema „Auf der Suche nach krebsauslösenden Infektionen“ und Polly Roy, Weltexpertin auf dem Gebiet der Blauzungenkrankheit, von der London School of Hygiene & Tropical Medicine in einem Plenarvortrag zum Thema „Molekulare und strukturelle Zusammensetzung des Blauzungenvirus“.

Die Pressekonferenz behandelt fünf Themenkomplexe:

1. Müssen wir Angst vor immer neuen Viren haben?
Z.B. das sogenannte West-Nil-Virus, das eine tödlich verlaufende Hirnentzündung hervorruft, wird durch Mücken übertragen, die plötzlich auch in unseren Breiten auftauchen. Steht uns eine Invasion von Viren bevor? Was macht die Viren so widerstandsfähig? Warum sind sie so schwer in den Griff zu kriegen? Gibt es wirksame Medikamente? Welche Themen werden auf der Konferenz behandelt? Das erklärt Prof. Uwe Liebert.
2. Krebs durch Viren
Eigentlich ist es keine Frage mehr. Heute weiß man, dass rund 20% aller Krebsformen durch Infektionserreger, größtenteils Viren, ausgelöst werden. Was passiert durch die Viren im Organismus? Wie kann man sich schützen? Ist z.B. die angebotene Impfung gegen die Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, sinnvoll? Experte hierfür ist Prof. Dr. Nikolaus Müller-Lantzsch, Präsident der GfV und Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum des Saarlandes.
3. Unser Immunsystem im Kampf gegen Viren
Im Idealfall hält unser Immunsystem Viren in Schach. Was ist angeboren? Was passiert, wenn das Immunsystem versagt? Sind Viren verantwortlich, wenn das Immunsystem verrückt spielt und sich gegen den eigenen Körper richtet? Prof. Dr. Ulrich Koszinowski vom Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München versucht diese Prozesse aufzuklären, um wirksame Therapien entwickeln zu können.
4. Wehret den Anfängen
Den Wissenschaftlern ist es weitgehend bekannt, dass Viren sich regelrecht an bestimmte Körperzellen andocken und von dort ihre schädlichen Wirkungen entfalten. Aber wie finden sie die Andockstelle? Was ermöglicht es den Viren, ihre vernichtende Wirkung zu entfalten? Die Wissenschaftler suchen schon hier nach Ansätzen für eine erfolgreiche Therapie. Experte: Professor Dr. Hermann Müller, Direktor des Institutes für Virologie der Veterinärmedizinischen Fakultät.
5. Die Blauzungenkrankheit – für den Menschen ungefährlich?
Die Blauzungenkrankheit wird durch das Blauzungenvirus ausgelöst und durch eine Mückenart übertragen. Wie im Namen deutlich, ist ihr „Markenzeichen“ die blaue Zunge betroffener Rinder und Schafe. Denn es handelt sich um eine reine Tierseuche. Hat auch dieses Virus das Potential, auf den Menschen überzugehen? Was weiß man? Prof. Uwe Truyen, Direktor des Instituts für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig ist Experte auf diesem Gebiet.

Wir laden sie herzlich zur Pressekonferenz ein und bitten um Bestätigung der Teilnahme unter der Telefonnummmer 0341 97 35 020 oder unter der Mail-Adresse adams@uni-leipzig.de.

weitere Informationen:

Prof. Dr. Uwe Gerd Liebert
Telefon: 0341 97-14300
E-Mail: liebert@medizin.uni-leipzig.de

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Dr. Bärbel Adams idw

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