Vermessung von Kompetenzen – Nutzen, Grenzen, Perspektiven

Leistungsbeurteilung und Kompetenztests sind im vergangenen Jahrzehnt zu einem zentralen Thema im Bildungswesen geworden – zunächst eher als Instrument für den internationalen und nationalen Vergleich, zunehmend auch als diagnostische Unterstützung für individuelle Förderung und Qualitätsentwicklung.

Diese Entwicklung wirft grundlegende Fragen nach Nutzen, Grenzen und Perspektiven der „Vermessung von Kompetenzen“ auf. Dieses Thema möchte das Bildungspolitische Forum 2013 am 8. Oktober in Frankfurt am Main vertiefen. Zu der mit Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung, Politik und Administration hochkarätig besetzten Veranstaltung sind interessierte Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen.

Anlass für das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), das „Bildungspolitische Forum“ ins Leben zu rufen, ist der Abschluss des seit 2007 laufenden Schwerpunktprogramms „Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Bildungsforscherinnen und -forscher von über 30 Hochschulen und Instituten untersuchten weitreichende Forschungsfragen. Dabei gingen sie von den Problemen im Bildungswesen aus, wahrten zugleich aber die notwendige wissenschaftliche Distanz:

• Wie können Bildungseinrichtungen heute ihren Bildungsauftrag mit Kompetenzmodellen und Testinstrumenten verbinden?
• Wie vermessen ist es, Kompetenzen – als Kernbereich moderner Bildung – zu messen? Wie aussagefähig, differenziert und verlässlich sind Tests?
• Welchen Nutzen können Lehrende und Lernende, Administration und Öffentlichkeit aus der Kompetenzdiagnostik ziehen? Welcher Schaden kann angerichtet werden?
• Lassen sich auch hoch komplexe Gegenstandsbereiche – etwa die pädagogische Handlungskompetenz von Lehrkräften selbst – solide erfassen?

• Können Entwicklungsverläufe diagnostiziert werden oder kommt die Kompetenzmodellierung hier an ihre Grenzen?

Auf dem Bildungspolitischen Forum 2013 werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des vom DIPF und der Universität Duisburg-Essen initiierten und koordinierten Schwerpunktprogramms die Ergebnisse der Forschungsarbeit einer breiteren Fachöffentlichkeit vorstellen und mit ihr debattieren. Eine Höhepunkt der Veranstaltung ist beispielsweise ein Science Talk mit etlichen Expertinnen und Experten aus Bildungsforschung und Bildungsadministration: Prof. Dr. Martin Brunner vom Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg, Prof. Dr. Marcus Hasselhorn vom DIPF, Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds „Bildungspotenziale“, Dr. Jan Hofmann, Staatsekretär im Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Eckhard Klieme vom DIPF, Sprecher des Schwerpunktprogramms, Ministerialrätin Elfriede Ohrnberger vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie Prof. Dr. Annette Scheunpflug von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Veranstaltungsort ist der Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt, Casinogebäude, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt. Für die Veranstaltung fallen keine Teilnahmegebühren an, eine Anmeldung zum Bildungspolitischen Forum ist aber erforderlich. Bitte nutzen Sie hierfür bis spätestens zum 15. September 2013 das Online-Anmelde-Formular auf der Projekt-Webseite. Dort finden Sie weitere aktuelle und detaillierte Informationen zu der Veranstaltung und zum Programm:

http://kompetenzmodelle.dipf.de/de/veranstaltungen-spp

In Zukunft soll das Bildungspolitische Forum jährlich gemeinsam mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Bildungspotenziale“ und weiteren Partnern aus den Bildungswissenschaften veranstaltet werden. Das Forum dient der Diskussion aktueller Herausforderungen im Bildungswesen, zu deren Bewältigung die empirische Forschung durch Aufklärung und handlungsleitendes Wissen beitragen kann.

Kontakt:

Bildungspolitisches Forum: Juliane Grünkorn, DIPF, Tel. +49 (0) 69 / 247 08 -249, E-Mail: kompetenzmodelle@dipf.de, http://kompetenzmodelle.dipf.de

Presse: Philip Stirm, DIPF, Tel. +49 (0) 69 / 247 08 -123, E-Mail stirm@dipf.de

Media Contact

Philip Stirm idw

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