„Urologische Woche“ in ganz Europa

Globalisierung ist heute mehr als ein Wort – auch in der Urologie! Nationale urologische Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), arbeiten nicht nur miteinander, sondern auch unter dem Dach der Europäischen Gesellschaft für Urologie eng zusammen.

In jedem Herbst etwa initiiert die European Association of Urology (EAU) die „Urology Week“. Auch in diesem Jahr werden in der „Urologischen Woche“ vom 13. bis 17. September 2010 zahlreiche Aktionen in vielen Ländern Europas für mehr Aufmerksamkeit für Prostata, Blase, Niere und Co. sorgen.

Öffentliche Aufklärung ist nach wie vor notwendig, denn urologische Erkrankungen sind, anders als vielfach angenommen, zahlreich und weit verbreitet. Alt und Jung, Männer und Frauen, aber auch Kinder können betroffen sein. Urologinnen und Urologen behandeln rund ein Viertel aller Krebserkrankungen in Deutschland. Allen voran das Prostatakarzinom, der, mit circa 60 000 Neuerkrankungen pro Jahr, häufigsten Krebserkrankung des Mannes. Blasenkrebs ist mit jährlich circa 27 000 Neuerkrankungen der zweithäufigste urologische Tumor. Volksleiden wie Harnsteinerkrankungen, die gutartige Prostatavergrößerung und Harninkontinenz sind millionenfach verbreitet. So leiden mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland unter einer Blasenschwäche mit unwillkürlichem Harnverlust. „Hier gilt es noch immer, viele Tabus zu überwinden, denn trotz des hohen Leidensdrucks schweigen die meisten Betroffenen aus Scham. Nur etwa 15 Prozent von ihnen werden fachkundig betreut, obwohl die Harninkontinenz in den meisten Fällen sehr gut zu behandeln ist“, sagt DGU-Pressesprecherin Professor Dr. Sabine Kliesch.

Die Impotenz ist ebenfalls eine sehr sensible urologische Erkrankung, die häufig tabuisiert wird und unbehandelt bleibt. „Auch für diese Patienten gibt es heute, unter anderem dank neuer Medikamente, wirksame Hilfe.“ Vor allem sei es bei der erektilen Dysfunktion immer wichtig, einen möglichen Zusammenhang mit einer Herzerkrankung abzuklären, so die Münsteraner Urologin und Andrologin.

Des Weiteren sind die Behandlung der männlichen Unfruchtbarkeit, Nierenerkrankungen oder -transplantationen sowie bei Kindern die Vorhautverengung, Hodenhochstand und Nächtliches Einnässen häufige Fälle für den Urologen. Prof. Kliesch: „Information und Aufklärung bieten eine große Chance, mehr Menschen rechtzeitig zu behandeln, unnötiges Leid zu lindern sowie Vorsorgemaßnahmen zu kommunizieren. Zum Beispiel in der Prävention von Blasenkrebs, Harnsteinerkrankungen oder chronischen Nierenerkrankungen. Die ‚Urologische Woche’ gibt uns Urologen vielerorts in ganz Europa Gelegenheit dazu“.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. engagiert sich auf Initiative des Bad Wildungener Urologen Dr. Dr. Stefan Buntrock in diesem Jahr mit einem außergewöhnlichen Beitrag an den europäischen Aktionstagen. Düsseldorfer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten haben die Möglichkeit, mit einem Schüler-Programm an der 62. DGU-Jahrestagung im Congress Center Düsseldorf teilzunehmen. Unter dem Motto: „Werde Urologin/Urologe für einen Tag“ möchte die medizinische Fachgesellschaft Jugendliche für den Beruf des Facharztes für Urologie interessieren. Auf dem Programm am 23. und 24. September 2010 stehen eine theoretische Einführung, ein Fallbeispiel zum Prostatakrebs und schließlich Operieren am Simulator. In mehreren Stationen lernen die Schüler das kleine 1×1 der Urologie kennen. „Der medizinische Nachwuchs ist für unser Fachgebiet besonders wichtig, denn aufgrund der demografischen Entwicklung werden urologische Erkrankungen in den nächsten Jahrzehnten noch häufiger auftreten“, so DGU-Präsident Professor Dr. Wolfgang Weidner aus Gießen.

Informationen rund um die Urologie, häufige Krankheitsbilder und eine bundesweite Urologen-Suchfunktion finden Interessierte unter www.urologenportal.de. Wichtiges über die European Association of Urology (EAU) gibt es unter www.uroweb.org und www.urologyweek.org informiert u.a. über die diesjährige „Urologische Woche“ und aktuelle Aktionen in anderen Ländern Europas.

62. DGU-Kongress
Journalisten können sich bereits jetzt unter
www.dgu-kongress.de/index.php?id=317&L=0%20
akkreditieren und zur Eröffnungspressekonferenz anmelden: www.otseinladung.de/event/2b25081e7a
DGU-Schüler-Projekt
Anmeldung und weitere Informationen vermittelt die DGU-Pressestelle.
Informationen:
www.urologenportal.de/fileadmin/MDB/PDF/Urologyweek_homepage__2_.pdf
Weitere Informationen:
DGU/BDU-Pressestelle
Bettina-Cathrin Wahlers
Sabine Martina Glimm
Stremelkamp 17 21149 Hamburg
Tel: 040 – 79 14 05 60
Fax: 040 – 79 14 00 27
Mobil: 0170 – 48 27 28 7
E-Mail: redaktion@bettina-wahlers.de
www.dgu-kongress.de
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