Stadtwerke und Kommunen erobern Energieversorgung zurück

Rund 50 Prozent der deutschen Kommunen befassen sich laut einer Studie des Marktforschungsinstituts trend:research mit einer Rekommunalisierung der Energieversorgung. Allerdings hält nur ein Sechstel der befragten Marktteilnehmer eine Übernahme der Energieversorgung für sinnvoll.

Den Vorteilen einer stärkeren Gestaltungsmacht und den Möglichkeiten zur Reinvestition in die eigene Region stehen wirtschaftliche Risiken gegenüber. Die Übernahme der Stadtwerke Holding Thüga durch ein kommunales Konsortium im Sommer 2009, die Anstrengungen der Stadt Dresden, die privaten Anteilseigener der Drewag Stadtwerke GmbH auszubezahlen oder die die Bemühungen der kommunalen Anteilseigener der Wemag, den 80 Prozent-Anteil der Vattenfall Europe AG zu übernehmen, sind nur einige Beispiele für den Trend zur Rekommunalisierung.

Auf der WirtschaftsWoche Konferenz „Stadtwerke und Kommunalwirtschaft – Energieversorgung im Fokus“ (8. und 9. Dezember 2009, Düsseldorf) diskutieren Vertreter aus Kommunen, Energiewirtschaft und anderen Unternehmen über die unterschiedlichen Möglichkeiten von Städten und teilprivatisierten Stadtwerken, wieder stärker in die Energieversorgung einzusteigen. Weiteren Rückenwind haben die Überlegungen vieler Kommunen durch ein Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofes erhalten. Der Kartellsenat bestätigte eine Klausel in den Konzessionsverträgen, wonach Energieversorger ihre Netze an Kommunen nach Auslaufen des Konzessionsvertrags zu verkaufen haben, wenn dies bei Vertragsbeginn vereinbart wurde. Nach Schätzungen von Experten werden bis 2011 mehr als Zehntel der rund 20.000 Konzessionsverträge neu verhandelt.

Rekommunalisierung – Modeerscheinung oder Umbruch?

Für den Verband kommunaler Unternehmen (VKU) markierte die Rückführung der früheren E.ON-Tochter Thüga einen „Umbruch auf dem deutschen Energiemarkt“. Die Thüga deckt mit ihren rund 100 Minderheitsbeteiligungen an Kommunalversorgern rund 20 Prozent des Erdgas- und sechs Prozent des Strommarktes ab. Die Übernahme durch das Stadtwerke-Konsortium erweitert nun die Möglichkeiten der 1361 VKU-Betriebe, die mit einem Umsatz von 72 Milliarden Euro schon 2008 mehr erwirtschafteten als der Branchenführer E.ON. Der Vorsitzende der VKU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen und Vorsitzende des Vorstandes der Stadtwerke Duisburg weist auf „die Renaissance des Selbstbewusstseins der Stadtwerke“ hin und geht auf Fragen der Gemeindeordnung ein. Über die Gemeindeordnung und die Freiheiten kommunaler Stadtwerke in der Energieversorgung von morgen nimmt Staatssekretär Dr. Jens Baganz (Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen) Stellung.

Neue Stadtwerke

Seit September 2009 verkauft der neue städtische Energieversorger HAMBURG Energie Ökostrom. Dr. Michael Beckereit (Hamburg Energie) beschreibt die Gründe für die Neugründung in der Hansestadt und berichtet von ersten Erfahrungen. Am Beispiel der Stadt Bergkamen und dem badischen Mülheim zeigen Bürgermeister Dr. René Lohs (Stadt Mülheim) und Bürgermeister Roland Schäfer (Stadt Bergkamen und Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.), warum eine Eigenversorgung für Gemeinden sinnvoll sein kann.

Warum großer Netzbetreiber trotz auslaufender Konzessionen weiterhin gute Partner für Stadtwerke und Kommunen sind, zeigt Dr. Axel Horstmann (EnBW Energie Baden-Württemberg AG) auf. Beispiele für erfolgreiche Kooperationen und Fusionen von kommunalen Energieversorgern erläutern Olaf Rhein (Pfalzenergie GmbH) und Markus Hannig (VSW Verbundstadtwerke Südwestsachsen GmbH).

Das Programm finden ist abrufbar unter:
www.konferenz.de/pr-stadtwerke-kommunalwirtschaft09

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